Ohne Moos nix los! Diese Parole gilt im internationalen Turniersport schon seit vielen Jahren. Was früher undenkbar war, bewegt sich heute im siebenstelligen Bereich. Auf der Longines Global Champions Tour gibt’s rund 35 Millionen Euro, das Play Off Finale gar nicht mitgerechnet. Die Boni im Rolex Grand Slam können bis in den siebenstelligen Bereich gehen. Und wenn wir schon bei Rolex sind: Wie hoch sind eigentlich die Dotierungen beim 94. „Tschio“ in Aachen?
Bleiben wir bei den Millionen: Das mit Abstand größte Stück vom Preisgeldkuchen in der Soers bekommen auch diesjahr wieder die Springreiter: 3,1 Millionen Euro. Allein 1,5 Millionen beträgt das Preisgeld im Großen Preis am Sonntag – in keinem anderen Großen Preis rund um die Welt liegt auch das sportliche Prestige so hoch wie in Aachen, wo im großen Stadion rund 45 000 Zuschauer Platz finden.
Dem Sieger im Feld der 40 Starter winken in diesem Jahr 500 000 Euro. Für Platz zwei sind 300 000 Euro ausgeschrieben, für Rang drei 220 000 Euro, für die Ränge vier und Fünf 150 000 und 90 000 Euro.
Im Preis der Nationen, seit 70 Jahren gesponsert von Mercedes-Benz, an dem kommenden Donnerstag zehn Equipen teilnehmen dürfen, geht es um eine Million Euro, davon 900 000 Euro für die Teams, 100 000 für die Einzelwertung. Die siegreiche Mannschaft bekommt 250 000 Euro, für die Plätze zwei und drei sind es 200 000 und 150 000 Euro.
Damit noch nicht genug: Der Preis von Europa am Mittwoch ist mit 200 000 Euro ausgestattet, ebenso der NRW-Preis.
Deutlich bescheidener sind die Geldpreise auf dem Dressurviereck: In der Großen Tour mit dem Preis der Nationen geht es um 249 000 Euro. Im Grand Prix stehen 24 000 Euro, im Spezial 45 000 Euro und in der Kür sogar 130 000 Euro. Es starten für Deutschland, hier sei’s nochmal genannt: Katharina Hemmer, Frederic Wandres, Ingrid Klimke und Isabell Werth.
Deutlich geringer ist die Dotierung für die Vier-Sterne-Tour, wo Littie Fry ihren Glamourdale einsetzen wird. Im Grand Prix sind es 10 000 Euro, im Spezial 17 500 Euro und in der Kür nochmal 17 500 Euro.
Die Vielseitigkeit in der Soers und drum herum wird kommenden Freitag und Samstag wieder Zehntausende anlocken. Dotierung 175 000 Euro. Der Gewinner kann sich freuen über 37 000 Euro, auf Rang zwei sind es 25 000 Euro und auf Platz drei 18 000 Euro. Fehlt noch die Mannschaftswertung, denn auch bei den Buschreitern geht es in Aachen um einen Preis der Nationen. 16 500 Euro für das siegreiche Quartett, für Platz zwei 11 000 Euro, für Rang drei 7500 Euro.
Blieben last but not least die Wagenlenker: Um insgesamt 94 000 geht es in ihren Wettfahrten: um 6000 Euro in der Dressurprüfung zum Auftakt, um 26 000 Euro im Marathon, um 22 000 im Hindernisfahren sowie um 40 000 Euro in der Gesamtwertung.
Vergessen wir nicht: Der Aufwand im internationalen Turniersport ist wirklich enorm. Der Kreis derer, die am Saisonende unterm Strich ein Plus haben, ist klein. Wenn der Pferdehandel nicht wäre oder auch die Unterrichtung anderer, zumeist junger Talente, nicht zu vergessen die private Hengsthaltung und die Pferdezucht – da sähe es am Ende des Tages mancherorts ziemlich düster aus. Nicht allzu viele können von ihrer Arbeit rund um die Pferd leben – ein Großteil zahlt drauf, könnte sich das Engagement im ganz großen Sport gar nicht leisten ohne Sponsoren, ohne Förderer, ohne Mäzene. So sieht’s aus!