Heute beginnt in der Soers die „Mission WM in Herning“. Das für Aachen nominierte Quartett startet im Fünf-Sterne-Grand-Prix mit Einzel- und Teamwertung: 10.33 Uhr Benjamin Werndl, 12.03 Uhr Ingrid Klimke, 14.42 Uhr Frederic Wandres und 16.12 Uhr Isabell Werth. Lisa Müller musste heute bei ihrem Debüt in der Soers im St. Georg eine herbe Enttäuschung hinnehmen.

Die Ausgangslage für die deutsche Dressurequipe hat sich heute, zwei Monate vor den Titelkämpfen in Herning, deutlich verschlechtert. Dorothee Schneider musste ihre Showtime zurückziehen, weil er nicht fit ist. Im Vier-Sterne-Grand-Prix für die Zweitpferde gab’s schon das erste „Hallo wach!“ aus Dänemark: Catherine Dufour, deren Nummer eins, siegte mit der Tageshöchstnote von 80,413 Punkten. Dritter Rang für den versierten Frederic Wandres auf Bluetooth mit 75,217 Punkten. Isabell Werth und ihre neue Hoffnung Superb 2 taten sich vor allem in den Piaffen noch schwer, mussten mit 74,544 und dem Rang sechs zufrieden sein.

Benjamin Werndl, der in diesen Tagen auf der großen Aachen-Bühne debütiert, brachte seinen Daily  Mirror mit für ihn guten 74,391 auf Platz sieben. Helen Langehanenberg und ihre Annabelle, plötzlich vom Reserverang ins vorläufige WM-Aufgebot aufgerückt, schaffte nur Platz acht mit 73,630 Punkten. Sie muss noch eine Schippe drauflegen, damit es in Herning eventuell für Silber reicht. Unter Umständen bleibt für unsere Mannschaft dort aber auch nur die Bronzemedaille.

Der St. Georg für die jungen Talente, mit einiger Spannung erwartet, sah Frederic Wandres aus dem Stall Kasselmann an der Spitze mit Quizmaster und 75,059 Punkten. Ingrid Klimke präsentierte ihren Freudentänzer routiniert, aber natürlich noch nicht ausgereift, mit 73,912 Punkten. Und Lisa Müller, die seit 2014 vom Start in der Soers geträumt hatte, tat sich ziemlich schwer: Ihr achtjähriger Chuck Bass mochte nicht so recht mitarbeiten, widersetzte sich wiederholt, nahm seiner Reiterin die Hand – am Ende blieb mit 61,853 Punkten nur der vorletzte Rang 12 von 13 Startern.

Was bleibt da zum Schluss als Trost? Nun ja, jeder hat mal klein angefangen. Und in der Soers ist es besonders schwer, eine Schleife abzukriegen. Hauptsache, man gibt nicht auf, lässt sich nicht ermutigen, sondern reitet nach dem alten Motto: Jetzt erst recht!