Holger Hetzel, der erfahrene und rührige Springreiter vom Niederrhein hat mich am Sattelplatz angesprochen: „Du berichtest gar nicht über unsere Youth Equestrian Games!“ Das war nett gesagt, aber kritisch gemeint. Und Holger Hetzel hatte recht: Der ganz große Sport im Blick auf die Weltmeisterschaften in Herning und Pratoni hat die jungen Leute aus aller Welt leider in den Hintergrund gedrängt. Deshalb widme ich ihnen und Holger Hetzel diese kleine Nachlese.

Ganz kurz die offizielle Lesart: „Diese ersten Youth Equestrian Games, die als Ersatz für die auf 2026 verschobenen Youth Olympic Games ausgetragen worden sind, waren ein großer Erfolg. Geritten wurde auf zugelosten Leihpferden, die zuvor mit aller Sorgfalt von Holter Hetzel und seinem Team für diesen Zweck ausgewählt worden waren. Den dreißig zwischen 15 und 18 Jahre alten Jugendlichen aus aller Welt gelang es weitgehend bestens, sich auf die ihnen bis dato unbekannten Pferde einzustellen. Die drei Medaillenträger berichteten, dass sie versucht hatten, so viel Zeit wir nur möglich mit ihnen zu verbringen, um in der Kürze der Zeit eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.“

Leuchtendes Beispiel für die Youth Olympic Games ist übrigens der Schweizer Martin Fuchs, der 2010 ein Teilnehmer war, seine erste Goldmedaille in einem Team gewann und heute einer der Großen des weltweiten Springsports ist. Die drei Gewinner des Einzelspringens im großen Stadion der Soers waren der Südafrikaner Thomas van Rijckevorsel auf der Hannoveraner Stute Lucy vor dem Marokkaner Jad Guerraoui auf Lady Angeles und der Amerikanerin Mimi Gochman auf Merino.

Den Teamwettkampf mit sechs Mannschaften zu jeweils fünf Mädchen und Jungen gewann das Team Nordamerika vor Europa und Afrika, dahinter Asien, Australien und Südamerika. Wer noch einmal genauer nachlesen möchte, wie Pferde und Aktive heißen, dem sei das Ergebnistableau des CHIO empfohlen: am Donnerstag, 30. Juni, und am Samstag, 2. Juli. Und Holger Hetzel sei bedankt für seine Mühe und für seine völlig berechtigte Kritik. Gerade in Zeiten wie diesen ist es so immens wichtig, dass sich junge Menschen aus aller Welt begegnen, dass sie lernen, sich gegenseitig zu respektieren – der Krieg lehrt uns alle, wie furchtbar es ist, wenn Größenwahn und Diktatur versuchen, das friedliche Miteinander zu zerstören. Viele Grüße an Holger Hetzel!