Nein, liebe Freundinnen und Freunde des Dressursports! Nein, Littie Fry kommt zwar mit ihrem Rapphengst Glamourdale zum „Tschio“ nach Aachen. Aber der von vielen mit Spannung erwartete Showdown zwischen dem 13-Jährigen aus dem Besitz der Firma Van Olst Horses und seiner Reiterin sowie Jessica von Bredow-Werndl und ihrer 16-jährigen Trakehnerin Dalera findet erst bei den Olympischen Spielen vor dem Schloss von Versailles statt. Wie ich schon so oft geschrieben habe: Taktik ist alles!
Sie erinnern sich gewiss: Bei den privat veranstalteten „Aachen Dressage Days“ im Frühjahr tauchte Littie Fry unerwartet auf mit ihrem Toppferd und siegte souverän im Grand Prix und im Spezial. Die 28-jährige Britin, die bei Anne van Olst in den Niederlanden angestellt ist, hat ohne Frage ein Faible für die Soers im Allgemeinen, für das Deutsche Bank Stadion im Besonderen.
Das zeigt sich auch im vorolympischen Sommer dieser Tage. Littie plant es mal wieder ziemlich clever: mit Especial startet sie für Großbritannien im Fünf-Sterne-Preis-der-Nationen, mit Glamourdale „nur“ in der Vier-Sterne-Tour. Das fällt ihr umso leichter, als wir ja wissen, dass Jessica von Bredow-Werndl für Aachen Dispens erhalten hat. Also spricht aus heutiger Sicht doch einiges dafür, dass Glamourdale seinen Start in der Soers für sich entscheiden kann.
Mit im britischen Team steht übrigens nicht Charlotte Dujardin und auch nicht Carl Hester, sondern Andrew Gould, Susan Pape und Anna Ross. Isabell Werths Stute Wendy de Fontaine bleibt, Stand heute, in der Vier-Sterne-Tour gemeldet. Und mit Quantaz in der Tour um den Preis der Nationen. Katharine Hemmer reitet in dieser Tour zum ersten Male mit, sattelt Denoix, Frederic Wandres startet mit Bluetooth und Ingrid Klimke mit Franziskus.
Ansonsten haben in der Soers folgende Deutsche ein Startrecht bekommen: Anabel Balkenhol, Juliane Brunkhorst, Julia de Ridder, Felicitas Hendricks, Fabienne Müller-Lütkemeier, Raphael Netz, Bianca Nowag-Aulenbrock, Matthias Rath, Sönke Rothenberger und Charlott-Maria Schürmann.
Auch andere Topreiter, nicht nur Littie Fry, meiden so kurz vor Paris die Konfrontation auf offener Bühne, zumal in der Soers, die als Höhle der deutschen Löwen gilt: Nanna Merrald greift auf St. Schufro zurück, Dinja van Liere auf Vita di Lassos. Patrick Kittel sattelt Jovian. Isabell Freese und ihr T0tal Hope kommen gar nicht.
Kurz und knapp zum Springen beim „Tschio“, wenn wir schon dabei sind, auf die Meldeliste zu schauen: Neben dem bereits vermeldeten Quartett für den Preis der Nationen: Hansi Dreher, Christian Kukuk, Andre Thieme und Jana Wargers reiten in Aachen auch Kendra Brinkop, Daniel Deusser, Katrin Eckermann, Marcus Ehning, Marco Kutscher, Philip Rüping, Jörne Sprehe, Mario Stevens, Patrick Stühlmeyer, Richard Vogel, Philip Weishaupt und Cedric Wolf.
Im deutschen Preis der Nationen, seit mehr als siebzig Jahren gesponsert von Mercedes-Benz, dürfen diesmal zehn Teams teilnehmen – bisher waren es nur acht.