Wollmützen und Winterjacken, heftiger Regen und sogar Hagelschauer. Die raue Schwäbische Alb und der mitunter schon nach Winter riechende Schwarzwald – der Neustart im Schlosspark an der Donauquelle erfährt zurecht viel Lob von allen Seiten. Zugleich erinnert diese mit hohem Interesse erwartete Premiere an die vergangenen Jahrzehnte: Immer wieder schwankte das Wetter über dem knapp 700 Meter hoch gelegenen Turnierplatz. Damit muss man rechnen. Soeben ist das Championat von Donaueschingen entschieden worden: David Will gewinnt auf dem belgisch gezogenen Popeye – Siegprämie 8750 Euro. Dotierung 35 000 Euro.

Ein internationaler Star, der sich im Neuaufbau befindet, reitet auf Rang zwei: Penelope Leprevost, die Mannschafts-Olympiasiegerin von Rio 2016, auf Barbie Z, Prämie 7000 Euro. Rang drei für Laura Klaphake auf Quizano, achtjährig, Prämie 5250 Euro. Und auf Rang vier der im Schlosspark zurecht viel umjubelte Michael Jung auf FischerDuoPower, Prämie 3500 Euro. Platz fünf im Feld der 43 Pferde belegt der Niederländer Hendrik-Jan Schuttert auf Lucifer, auch acht Jahre jung, Prämie 2450 Euro. Ach übrigens, David Will und Laura Klaphake sind ein Paar – ich wusste es bis dato nicht. Chapeau!

Vielfach in diesen Tagen höre und lese ich aus Donaueschingen, wo ich diesjahr leider nicht sein kann, Freude und Lob. Dorothee Schneider beispielsweise gibt dem von Matthias Rath organisierten Neubeginn „eine gute Zukunftsperspektive“. Tim Hoster, der coole Profi mit so vielen Jahren Erfahrung, sagt sinngemäß, es sei ein toller Gewinn für den Großen Sport im Südwesten, das Traditionsturnier an der Brigach wieder zu haben! Recht hat er.

Dem schließe ich mich gerne an – trotz des Wetters, das wohl dafür sorgen wird, dass die von Matthias Rath erhoffte Marke von 40 000 Zuschauern heuer (noch) nicht erreicht wird. Ich sag‘ mal so: Dieser Neustart ist quasi ein Testlauf für die Zukunft. Matthias Rath und seine Schafhof Connects haben sich zunächst einmal auf fünf Turniere festgelegt. Ein mutiger Schritt. Ich bin ganz sicher: Morgen zum Großen Preis, der seit 1963 ausgeritten wird – damals siegte der unvergessene Hermann Schridde auf dem Schimmel Kamerad. Morgen also wird’s auf der Baar wieder diese unvergleichliche Eschinger Stimmung geben. Und heute Abend den traditionsreichen Empfang im Schloss der Adelsfamilie zu Fürstenberg. Da feiert sich die internationale Reiterfamilie mal wieder selbst. Und das ist gut so!