Knapp vier Wochen noch, dann gibt’s im Schlosspark an der Donauquelle die mit Spannung erwartete Premiere. Man kann aber auch Neustart sagen oder Neugründung oder Start in eine neue Ära oder Epoche: Wie auch immer. Vor der Presse in Donaueschingen hat Matthias Rath heute um die Mittagszeit erstmals aktuelle Informationen zu seinem Projekt 64. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier mit 49(!) Prüfungen gegeben. Severin Graf, Erster Bürgermeister der Stadt, überraschte mit folgender Aussage: „Wir möchten mit unserem Turnier wieder dorthin kommen, wo wir einmal waren. Das Turnier soll sich in den nächsten Jahren weiter entwickeln: Wir sind offen dafür: Europameisterschaften im Fahren oder auch andere!“
Severin Graf, seit 2019 der Stellvertreter des Oberbürgermeisters, ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wir sind für alle Schandtaten offen!“ Übersetzt auf die politische Alltagssprache heißt das soviel wie: Wir sind heil froh, dass die sportliche Durststrecke endlich vorüber ist. Wir wollen mit unserem Turnier wieder einen festen Platz im europäischen Kalender einnehmen. Wir sind bereit, auch über die Europameisterschaften in den nächsten Jahren zu sprechen – nicht nur im Fahren, sondern auch in Dressur und/oder Springen. “
Otto Becker, der Bundestrainer, hatte dieser Tage den Neustart auf der Baar zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb mit Nachdruck begrüßt. So etwas wie anno 2003, als die deutschen Springreiter bei der Europameisterschaft glänzen konnten, wünsche er sich wieder einmal in Donaueschingen. Matthias Rath teilte indessen mit, dass alle Beteiligten rund 400 000 Euro investiert hätten, um den Schlosspark zu modernisieren, etwa durch das Anlegen eines neuen Dressurvierecks auf dem bisherigen Fahrplatz.
Außerdem nannte Rath einige Namen von Spitzenreitern, die ihren Start im Schlosspark angekündigt haben: Dorothee Schneider und Annabell Balkenhol sowie die Schweizerin Andrina Suter. Im Springen Jana Wargers, David Will, Richard Vogel, Sophie Hinners und Hansi Dreher. (Hansi Dreher sagte mir am Rand der Pressekonferenz, die Unstimmigkeiten zwischen seinen Pferdebesitzern, dem Schweizer Ehepaar Aregger und Otto Becker, seien inzwischen beigelegt.) Weitere Starter beim CSI im Schlosspark, so Matthias Rath, werde er in den nächsten Tagen und Wochen bekannt geben. Beim gesamten Programm, so Rath, habe man großen Wert gelegt auf die Einbindung der Region um Donaueschingen.
Meine Meinung für heute: Ich finde es höchst erfreulich, mit welchem Engagement man in Donaueschingen zu Werke geht. Einen verantwortlichen Kommunalpolitiker, der locker-flockig sagt, man sei „zu allen Schanddaten bereit“, hab ich in der Stadt an der Donauquelle lange nicht mehr gehört. Man will, das wurde gestern deutlich sichtbar, mit Matthias Rath, mit dem Fürstenhaus und den Sponsoren wieder zu alter Größe und zu altem Ansehen in den internationalen Reiterkreisen zurück. Das sind wirklich gute Nachrichten – weit über Donaueschingen hinaus.
Weitere Infos im Internet unter www.chi-donauechingen.com