Die vielen Fans von Jessica von Bredow-Werndl werden womöglich ein bisschen enttäuscht sein: Nach sechs Monaten Babypause steigt ihr Star in diesen Tagen wieder in den großen Sport ein, reitet mit Dalera in Lyon die erste Weltcupqualifikation – beim German Masters vom 9. bis 13. November in Stuttgart sattelt sie „nur“ ihren zwölfjährigen Hannoveraner Ferdinand. Schade. 27 Aktive aus elf Nationen haben 33 Pferde für die Dressuren in Stuttgart genannt.
In einem Interview mit der ARD-Sportschau hat Jessica von Bredow-Werndl dieser Tage gesagt, ihre sechsmonatige Turnierpause wegen des Mutterschutzes habe sie „wie ein Berufsverbot empfunden“. Jetzt könne sie es „kaum erwarten, dass es wieder losgeht!“ Deshalb war sie vergangene Woche mit den Nachwuchspferden Tamino und Forsazza di Malleret beim Turnier im österreichischen Stadl-Paura und gewann dort vier Prüfungen.
Wer sie, wie gesagt, mit ihrer Tokio-Siegerstute Dalera unbedingt live sehen möchte, mit der sie übrigens 2019 die Weltcupkür am Wasen gewann, der muss schleunigst nach Lyon fahren, wo sie die Weltcuptour reitet, auch ihr Bruder Benjamin mit seinem famosen Famoso. Der WM-Vierte in der Kür von Herning kommt natürlich auch in die Schleyerhalle, hat – ähnlich wie seine Schwester – nicht sein Toppferd, sondern den 18-jährigen Daily Mirror für den Weltcup genannt; Daily Mirror ging zuletzt vor Schloss Monrepos in Ludwigsburg.
Blicken wir auf die vorläufige Nennungsliste für die Stuttgarter Dressuren, so finden wir unter dem Stichwort Weltcup, der Freitag und Samstag ausgetragen wird, unter anderen Ingrid Klimke mit Franziskus, Matthias Rath mit Destacado, Frederic Wandres mit Bluetooth, Dorothee Schneider mit Faustus oder First Romance sowie Isabell Werth mit Quantaz und Emilio. Letzterer hat in Stuttgart schon viermal das klassische Master-Finale gewonnen.
Aus dem Ausland finden wir beispielsweise die WM-Dritte von Herning, Dinja van Liere aus den Niederlanden mit Hartsuijker, ihre Landsfrau Emmelie Scholtens auf Indian Rock, die Australierin Simone Pearce mit Fiderdance, die Belgierin Jorinde Verwimp mit Charmer, Renate Vogelsang aus Österreich mit Fürst Ferdinand.
Die beiden führenden Damen aus Baden-Württemberg, Jasmine Schaudt mit Fano und Nivole Casper mit Birkhofs Don Röschen, starten in der klassischen Master-Tour. Gleiches gilt für Anna Merveldt auf Esporim, die ja seit vielen Jahren für Irland startet. Dazu zwei Gäste aus Portugal: Maria Caetano und Antonio Do Vale. Die leise Hoffnung, das dänische WM-Siegerteam oder gar die neue Doppel-Weltmeisterin Charlotte Fry würden an den Neckar kommen, erfüllt sich nicht. „Lottie“, wie man sie in England nennt, hat dieser Tage erklärt, sie freue sich auf das Londoner Traditionsturnier in der Olympiahall Mitte Dezember. Dort gibt’s auch eine Qualifikation zum Weltcup 2022/23.
Auch der Turniersport ist nun mal kein Wunschkonzert. Noch mehr Infos unter www.stuttgart-german-masters.de