Fast 50 Aktive aus 18 Nationen stehen auf der noch vorläufigen Nennungsliste für die Springwettbewerbe beim 36. German Master am Cannstatter Wasen in Stuttgart. Vom 9. bis 13. November, also in knapp zwei Wochen, geht’s in der Schleyerhalle um Weltcuppunkte, um ansehnliches Preisgeld und um sportliches Prestige. An der Spitze des Feldes steht der neue Einzel- und Mannschafts-Weltmeister Henrik von Eckermann. Sein früherer Chef Ludger Beerbaum kommt leider nicht.

Schaut man auf die „ewige“ Siegerliste seit der Gründung des German Masters im Jahr 1985 so findet man Ludger Beerbaum (59) als fünffachen Gewinner des Großen Preises bzw. des Weltcupspringens. 1994 siegte er auf Ratina Z zum ersten Male, 2000 und 2002 stand er mit seiner Fuchsstute Gladdys ganz vorne. 2009 und 2011 holte er sich mit Gotha die goldenen Schleifen. Vier Siege im German Master stehen außerdem für Ludger Beerbaum in den Annalen: 1995 mi Ratina Z, 1996 mit Priamos, 2005 mit Gladdys und 2014 mit Chaman.

Beim Neuanfang in diesem Jahr, nach drei Jahren Zwangspause, fehlt der Name Ludger Beerbaum auf der Nennungsliste. Der für die Springwettkämpfe verantwortliche Andreas Krieg, Mitglied der dreiköpfigen Turnierleitung, sagte mir heute: „Ludger hat sich bis dato nicht gemeldet – ich gehe davon aus, dass er nicht teilnimmt.“ Philipp Weishaupt vertrete die Farben des Stalles Beerbaum.

Vor wenigen Tagen hat Ludger Beerbaum in einem Interview sinngemäß erklärt, er werde im August 2023 sechzig Jahre alt – bis dahin werde er seine Karriere als Turnierreiter ausklingen lassen. Das heißt, bezogen auf den German Master: Ludger Beerbaum kommt nicht mehr als Aktiver in die Schleyerhalle, sein letzter Start war 2019. Damit ist eine Ära zu ende – und das ist sehr schade. (Ich unterstelle mal, dass Ludger Beerbaum auf jegliche Art von Abschiedstournee verzichten wird. Wenn ich es recht bedenke, würde so etwas auch nicht zu ihm passen.)

Der sportliche Zufall will es, dass Ludgers langjähriger Schüler und leitender Mitarbeiter Henrik von Eckermann, der neue Weltmeister der Springreiter, als Stargast in die Schleyerhalle kommt. Henrik kennt das Stuttgarter Turnier – seit wann und wie oft er bisher beim German Masters am Start war, lässt sich aus dem Handgelenk nicht sagen. Den Weltcup will der 41-jährige Schwede offenkundig ernst nehmen. Ein Sieg im Finale 2023 in Omaha/Nebraska würde ihm gewiss gut gefallen.

Blicken wir auf die vorläufige Nennungsliste, so finden wir – unter vielen anderen – Max Kühner, den Bayern, der für Österreich reitet, ein Quartett aus Belgien, darunter Olivier Philippaerts, Marlon Zanotelli aus Brasilien, dessen Frau Angelica Augustsson-Zanotelli beim Weltcup in Helsinki siegreich war. Des weiteren Andreas Schou aus Dänemark und Kevin Staut aus Frankreich. Aus England kommen Scott Brash, Harry Charles und Jack Whitaker. (Ich erinnere mich noch gut an die Turnierpremiere 1985 mit Michael und John Whitaker. Ein feucht-fröhliches Fest.)

Die Gastgeber treten bei dieser fünften Station des Weltcups 2022/23 mit 15 Aktiven an: Christian Ahlmann, Daniel Deusser, Hansi Dreher, Marcus Ehning, Michael Jung, Harm Lahde, Marcel Marschall, Janne Friederike Meyer-Zimmermann, Gerrit Nieberg, Philipp Schulze Topphoff, Jörne Sprehe, Mario Stevens, Patrick Stühlmeyer, Jana Wargers und Philipp Weishaupt.

Nicht zu vergessen: Bertram Allen und Shane Breen für Irland, Lorenzo de Luca für Italien, Harrie Smolders und Willem Greve für Holland, Victoria Gulliksen für Norwegen, Martin Fuchs, Steve Guerdat und Edouard Schmitz für die Eidgenossen, neben Henrik von Eckermann für Schweden sein Landsmann Jens Ferdricson sowie Alise Oken und Spencer Smith für die USA.

Mehr Infos unter www.stuttgart-german-masters.de