Nein, diesmal nicht auf der berühmten Piazza di Siena – diesmal wieder am „Circo Massimo“, also dem Zirkus Maximus. Mit der 14. von insgesamt 15 Stationen endet am Wochenende die Longines Global Champions Tour 2024 in Europa. Nur die Etappe in der marokkanischen Hauptstadt Rabat steht noch aus. Der Parcourschef heißt einmal mehr Uliano Vezzani. (Was täte Tourgründer Jan Tops eigentlich ohne diesen Uliano Vezzani?) Neben dem üblichen Teamspringen am Samstag, dotiert mit 56 800 und 105 500 Euro, geht’s am Sonntag im Großen Preis um 500 000 Euro. Dann ist das Starterfeld für die Play-Offs in Riad praktischen komplett.
Wer sich in ein paar Wochen der Mühe unterwirft, mit seinen Pferden nach Marokko zu reisen, vermag ich nicht zu sagen – die Besetzung in Rom am kommenden Wochenende spiegelt die aktuelle Lage nach den Olympischen Spielen sehr gut wieder: John Whitaker, der Altmeister, vertritt die britischen Farben allein. Laura Kraut vertritt allein die USA. Henrik von Eckermann kommt nicht. Erwartungsgemäß startet Max Kühner. Auch die Franzosen Epaillard und Delestre, sodann Dennis Lynch und Michael Pender. Jur Vrieling und Maikel van der Vleuten für die Niederlande.
Aus deutscher Sicht: Christian Ahlmann, Olympiasieger Christian Kukuk, David Will, Janne Meyer-Zimmermann, Marcus Ehning, Sophie Hinners, Philipp Weishaupt und Karin Eckermann. Alles in allem geht es um eine Dotierung von immerhin 780 000 Euro.
Blickt man auf dem internationalen Turnierkalender ein Wochenende weiter, also zum 4. bis 8. September, stoßen wir auf das legendäre Topturnier im Rahmen des Rolex Grand Slam von Spruce Madows im kanadischen Calgary. Die genaue Meldeliste seh‘ ich noch nicht, aber ich ahne zumindest, wer dort antritt: Martin Fuchs und Steve Guerdat zum Beispiel. Sodann Kent Farrington und McLain Ward. Vermutlich auch Scott Brash, Ben Maher und Harry Charles. Alles, was Rang und Namen hat.
Kurz nebenbei: Matthias Rath und seine Schafhof Connects haben jetzt ein paar Namen genannt für ihre mit Spannung erwartete Premiere in Donaueschingen vom 12. bis 15. September: Sophie Hinners, Richard Vogel, David Will, Marcus Ehning, Hansi Dreher, Jana Wargers und Michael Jung. Sodann ein buntes Feld mit Aktiven aus Europa und Übersee.
Matthias Rath sagte kürzlich vor der Presse in Donaueschingen: „Wir wollten, was die Dotierung angeht, erst einmal bescheiden anfangen!“ Also ist der Große Preis zum Gedenken an Fürst Joachim zu Fürstenberg bei seiner ersten Neuauflage mit 75 000 Euro dotiert. Dafür hab‘ ich Verständnis. Denn die Turnierpremiere ist quasi ein Testlauf – alles muss sich erst einmal ordnen und einspielen. Matthias Rath und sein Team, nicht zu vergessen, haben mit der Stadt, dem Fürstenhaus und dem Reiterverein Schwenningen einen Vertrag über zunächst fünf Jahre unterzeichnet. Die Perspektive läuft also mittel- bis langfristig. Aus meiner Sicht eine vernünftige Politik.
Wie auch immer, ob Rom oder Donauquelle, ob Calgary oder sonstwo – langweilig wird’s uns gewiss nicht werden!