Im belgischen Mechelen hat es heute die sechste Weltcupkür der neuen Wintersaison 2022/23 gegeben. Soviel gleich vorweg: Ingrid Klimke, dort nicht am Start, bleibt auf dem Weg zum Finale in Omaha/Nebraska an der Spitze des 70er-Feldes (55 Punkte) vor Morgan Barbacon (52) und Thamar Zweistra (51). Benjamin Werndl liegt mit 50 Zählern auf Rang vier.
Beim weihnachtlich geprägten Hallenturnier in Mechelen umfasste das Kürfeld heute lediglich 15 Pferde, darunter kein Konkurrent aus Deutschland. Standesgemäß, so könnte man sagen, siegte die Niederländerin Dinja van Liere, WM-Dritte von Herning, auf ihrem Spitzenpferd Hermes mit 85,815 Prozentpunkten; vier Wertungsrichter hatten dieses Paar auf Rang eins – weshalb sie der belgische Juror Frddy Leymann nur auf Rang vier sah, bleibt sein persönliches Geheimnis. Dafür punktete er die Niederländerin Emmelie Scholtens heftig nach oben, andere wieder nach unten: der Mann ist ein Wackelkandidat, um es mal so auszudrücken.
Die erwähnte Emmelie Scholtens und ihr Desperado, WM-17. und Fünfte mit dem Team, kam mit 83,865 Punkten auf Platz zwei, wofür es glatte 10 000 Euro gab. Die Siegerin bekam 13 750 Euro, wobei wir nicht vergessen, dass die Preisgelder zunächst mal an die Besitzer gehen. Die zurecht hoch eingeschätzte „Lottie“ Fry, Doppel-Weltmeisterin von Herning, ritt ihren 13-jährigen Everdale mit 83,725 Punkten auf Rang drei, bekam noch 7500 Euro. Mareike van der Putten aus den Niederlanden, in Herning Fünfte mit dem Team, belegte auf Titanium Platz vier (5625 Euro) und 81,355 Punkte. Die Dotierung insgesamt betrug 50 000 Euro.
Weit wichtiger als die heutige Platzierung im einzelnen ist der Blick auf die Punktetabelle nach sechs von elf Stationen der Western European League: Ingrid Klimke bleibt also an der Spitze vor Morgan Barbacon, die bekanntlich für Frankreich startet, dahinter Thamar Zweistra und Benjamin Werndl. Zwischen all denen liegen nur fünf Pünktchen! Es wird also knapp wie jedes Jahr. Platz fünf mit 42 Zählern belegt die Dänin Nanna Merrald, gefolgt von Helen Langehanenberg (41), Emmelie Scholtens (39) und Isabell Werth (37). Charlotte Fry folgt mit 35 Punkten auf Platz neun, Patrick Kittel mit 34 auf Rang zehn. In den 30er-Punkten wird’s ebenfalls ziemlich eng.
Mitte Januar, vom 12. bis 15., ist die Jakobshalle von Basel zum ersten Male eine Station des Dressur-Weltcups. Dort wird die Konkurrenz um einiges härter als in Mechelen. Ingrid Klimke und Isabell Werth werden dort erwartet, womöglich auch wieder „Littie“ Fry. Die Spannung steigt, noch ist nicht entschieden, wer nach der Station elf in Herzogenbosch im März tatsächlich die Tickets zum Finale in den USA in Händen halten wird.