Auf der zehnten Station des Dressurweltcups 2022/23 fand sich gestern und heute nur ein kleiner Kreis im riesigen Scandinavium von Göteborg. Im Grand Prix zum Auftakt gab’s einen dänischen Doppelsieg durch die Mannschafts-Weltmeisterinnen von Herning, nämlich Carina Krüth und Nanna Merrald. In der heutigen Kür drängte sich Isabell Werth mit Erfolg zwischen diese beiden. Nur zehn Pferde standen auf den Startlisten. Die Spannung blieb überschaubar.

Wie von mir berichtet, hatten Isabell Werth und Helen Langehanenberg den Hexenkessel von Neumünster am vorigen Wochenende gemieden und statt dessen den deutlich weiteren Weg nach Göteborg auf sich genommen. Für Helen Langehanenberg und ihre Annabelle blieben unterm Strich zwei gute vierte Plätze und 54 Punkte auf der aktuellen Weltcupliste, was Rang acht bedeutet.

Fürs Weltcupfinale in Omaha/Nebraska kommen, wie schon oft erwähnt, nur Jessica von Bredow-Werndl als Titelverteidigerin in Frage, dazu die beiden Punktbesten aus dem deutschen Lager, also Isabell Werth mit 74 und Ingrid Klimke mit 72 Zählern.

In der heutigen Kür hatten die fünf Juroren keine Mühe, das Feld angemessen zu sortieren: Carina Krüth und ihr WM-Pferd Danciera landeten fünfmal auf Rang eins, unterm Strich waren das 86,855 Prozentpunkte. Siegprämie 15 000 Euro. Isabell Werth und ihr Toppferd Quantaz erhielten gute 82.775 Punkte, Platzgeld rund 9400 Euro. Für Nanna Merrald und den mittlerweile 19-jährigen Hengst Blue Hors Zack lautete die Wertung 81,385 Punkte, Platzgeld 7600 Euro. Auch Helen Langehanenberg und ihre Annabelle kamen mit 80,540 Punkten über die 80-Punkte-Marke. Alles in allem keine allzu üppige Dotierung.

Bleibt noch der Blick auf den Punktestand vor der elften und damit letzten Qualifikation vom 9. bis 12. März in Herzogenbosch: Isabell Werth und Ingrid Klimke liegen, wie gesagt, an der Spitze. Dahinter Nanna Merrald (69), Benjamin Werndl (65), Dinja van Liere (64), Patrick Kittel (58), Thamar Zweistra (55), Helen Langehanenberg (54), Frederic Wandres (53) und  Morgan Barbacon (52).

Dazu passt prima der Seitenblick zur Dressur von Doha, dotiert mit 100 000 Euro – genau doppelt so viel wie in Göteborg. Patrick Kittel, der Schwede, mied seine Heimat, reiste mit seinem Toppferd Touchdown lieber in den Orient, siegte in der Kür mit 84,070 Punkten und nahm gerne die Siegprämie von 26 000 Euro mit nach Hause. Platz zwei für Dinja van Liere mit ihrem Hartsuijker und 78,544 Punkte, Preisgeld 20 000 Euro. Dahinter auf Rang drei die für Deutschland angetretene Evelyn Eger auf dem 18-jährigen Westminster, Preisgeld 15 000 Euro.

Morgan Barbacon, früher für Spanien, jetzt für Frankreich, belegte mit ihrem 17-jährigen Sir Donnerhall den fünften Rang, wofür es immerhin noch 6000 Euro gab, Thamar Zweistra und ihr Hengst Double Dutch wurden Neunte, bekamen dafür 3000 Euro. Insgesamt kamen in Doha 14 Pferde an den Start. Man sieht daran, dass auch die Welt der Dressureiter*innen schier grenzenlos ist.

Abendliche Grüße aus dem nasskalten Stuttgart!