Während sich der echte Messi in Katar mächtig ins Zeug legt, um alsbald Weltmeister zu werden im Fußball, hat der vierbeinige Messi van ‚t Ruytershof seine Reiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann zum Sieg im Weltcupspringen von La Coruna getragen. Chapeau! Die 41-Jährige aus dem holsteinischen Pinneberg strahlte ihr strahlendes Siegerlächeln. Ihr sportliches Ziel scheint mir glasklar: Zum zweiten Male nach 2012 in London möchte sie 2024 in Paris, wenn sich’s irgendwie machen lässt, bei Olympia für Deutschland reiten. Na denn mann tau!

14 Stationen hat der Longines Jumping Weltcup 2022/23. Das spanische La Coruna war am Wochenende die siebte Station – also die Halbzeit. Dotierung: Üppige 300 000 Euro, bis jetzt das höchste Preisgeld auf der Tour, genau gleich wie auf den Stationen der Global Champions Tour. Hört, hört! Übrigens, Philipp Weishaupt, der am Samstag den Grand Premio Longines gewann, holte für Cobys Besitzerin Alice Lawaetz knapp 70 000 Euro Siegprämie. Weshalb es im provinzielle La Coruna so viel mehr „Kohle“ gibt, wie in der Metropole Madrid? Keine Ahnung.

Zurück zu Janne Friederike Meyer-Zimmermann: Wenn ich mich nicht sehr täusche – leider gibt’s die berühmten Chronikbände des Weltcups, herausgebracht von Max Ammann, nicht mehr – dann war dies der erste Weltcupsieg für die Mannschafts-Weltmeisterin von 2010. Und es war, soviel ist ganz sicher, der zweite deutsche Weltcuperfolg dieser Saison: Richard Vogel siegte sensationell in Stuttgart!

Die nächste Runde im Weltcup folgt Mitte Dezember in der Londoner Olympiahall. Janne aber sagte dem FN-Pressedienst: „Messi ist mein Lieblingspferd, es ist ein unglaubliches Gefühl mit ihm über dem Sprung!“ Auf London wolle sie jedoch verzichten, erst im neuen Jahr wieder in den Weltcup einsteigen. Aktuell hat sie 35 Punkte auf ihrem Konto, liegt in der Punktetabelle auf Rang fünf – der Erfahrung nach sollte sie 40plus haben, um sich ganz sicher für’s Finale in Omaha/Nebraska zu qualifizieren.

Der schnörkellos reitende Brite Harry Charles musste sich von Janne geschlagen geben, belegte mit dem Chacco-Blue-Sohn Casquo Blue den zweiten Platz, bekam dafür immerhin 60 000 Euro. Max Kühner, der Stilist aus Bayern mit einem Pass aus Österreich, steuerte seinen Chacco-Blue-Sohn Up too Jacco Blue auf Rang zwei, bekam 45 000 Euro. Hinter Harry Smolders und seinem Uricas (30 000 Euro) musste Weltmeister Henrik von Eckermann auf Iliana mit Rang fünf und 18 000 Euro zufrieden sein.

Blicken wir zum Schluss auf das Punktetableau: An der Spitze behauptet sich Kevin Staut, jetzt mit 53 Zählern, gefolgt vom Weltmeister mit 46 und Harry Charles mit 45. Janne Friederike liegt hinter Julien Eppaillard (40) auf Platz fünf mit 35. Daniel Deusser ist jetzt Achter mit 28 – das reicht wohl noch nicht fürs Finalticket. Richard Vogel und Gerrit Nieberg belegen mit jeweils 20 Zählern die Ränge 16 und 18. Philipp Weishaupt ist 24. Sein Chef Ludger Beerbaum bekam in La Coruna lediglich vier Pünktchen, liegt fernab auf Platz 57. Im Großen Preis hatte er mehr als 30 Strafpunkte gesammelt – irgendwie läuft’s für ihn nicht gerade nach Wunsch.