Wieder einmal Michael Jung aus eigener Kraft einen wichtigen internationalen Wettkampf und eine wertvolle Meisterschaft gewinnen. Nach der Dressur und dem Geländeritt in der Vier-Sterne-Prüfung von Luhmühlen um die deutsche Meisterschaft 2024 liegt er seinem 16-jährigen FischerChipmunk mit 26,1 Strafpunkten an der Spitze des noch 53 Pferde umfassenden Feldes: „Meine beiden Pferde sind topfit und heute hier sehr gut gegangen“, sagte der erfolgreichste Buschreiter der Welt seit 2009. Aber: Laura Collett, Yasmin Ingham uns Tom McEwen liegen weniger als nur einen Abwurf hinter ihm.
Nach heftigem Regen und starkem Wind beim Fünf-Sterne-Geländeritt am Vormittag schien während des Vier-Sterne-Geländes über Luhmühlen in der Heide die Sonne. Und am Ende sagte Bundestrainer Peter Thomsen nur kurz und knapp: „Ich bin heute stolz auf alle meine Reiterinnen und Reiter. Sie werden es denjenigen, die das Trio für Paris aufstellen müssen, besonders schwer machen. Und genau das habe ich mir gewünscht.“ Und Michael Jung, der neben ihm stand, sagte: „Bei mir herrscht heute Freude pur.“
In drei Wochen in der Soers, so Peter Thomsen, „werden wir einige Pferde mit der Handbremse reiten lassen, um nichts mehr zu riskieren“. Heute in der Heide schien es so ähnlich, aber die Sicherheit ging für alle vor. Die führenden acht Paare, die morgen den Wettkampf und die Meisterschaft wohl unter sich ausmachen werden, kamen alle mit Zeitfehlern ins Ziel: Michael Jung mit 3,2 Fehlern, hat jetzt 26,1 Punkte auf dem Konto. Kann mit einer Nullrunde Titel und Goldene Schleife holen.
Laura Colett auf London kam mit 1,6 Zeitfehlern über die Linie, hat jetzt 26,4 Punkte. Yasmin Ingham, die Weltmeisterin, auf ihrem Banzai du Loir, holte sich nur 1,2 Zeitfehler, hat jetzt 29,3. Tom McEwen auf Dublin, aktuell auf Rang vier, kam ebenfalls mit 1,2 Punkten Verspätung ins Ziel, hat jetzt 29,6. Julia Krajweski auf Nickel hatte 3,2 Zeitfehler im Ziel, liegt jetzt bei 31,7. Sie sagte nach ihrem Ritt: „Ich bin optimistisch-realistisch was meine Chancen für Paris angeht. Ihr Holsteiner Nickel ist erst zehn Jahre alt.
Michael Jung auf Kilcandra Ocean Power nahm’s locker mit 5,6 Zeitfehlern, hat jetzt 32,7. Sandra Auffarth und ihr Viamant kamen ebenfalls mit 5,6 Strafpunkten ins Ziel, hat jetzt 32,8. Und Calvin Böckmann auf Platz acht steuerte seinen Altair mit 1,2 Zeitfehlern über die Linie, geht mit 33,9 Punkten morgen ins Finale.
Nicht alle Aktiven kamen so gut über die anspruchsvolle Strecke. Sieben Pferde schieden im Busch aus, weitere sieben wurden nach der Dressur zurückgezogen – womöglich auch wegen des schlechten Wetters am heutigen Vormittag. Aus den Wettergründen sah man in der TV-Übertragung des NDR auch deutlich weniger Zuschauer in der Heide als normalerweise üblich.
Mehr präzise Info unter www.rechenstelle.de