Bevor es Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser, schwummrig oder gar schwindelig wird – setzen Sie sich mit Ihrem Handy, Smartphone oder dergleichen erst mal gemütlich aufs Sofa und/oder gießen Sie sich, bevor Sie genauer in Ihren Computer schauen, ein würziges Glas Bier oder ein feines Glas Wein ein. Denn was jetzt kommt, gibt’s wirklich nicht alle Tage.

Am gestrigen Samstag ist in Riyadh, dem Zentrum des Königreichs von Saudi Arabien (KSA), die 15. Station der Global Champions League 2022 zu Ende gegangen. In Prag, der „Goldenen Stadt“, folgen am 18. November die Semi-Finals, am 20. November das Finale. Dabei geht es, wie wir seit einigen Jahren wissen, tatsächlich um Millionen. Leider sind die Regeln dieser von Jan Tops erdachten Serie recht verwirrend, aber das ist letztendlich gar nicht so entscheidend – es geht schlicht und einfach um Money, Money und Money!

„Final overall standings 2022 – After Leg 15 in Riyadh“ so steht es über dem Ergebnistableau, auf das wir jetzt einmal genauer schauen wollen: An der Spitze stehen die „Berlin Eagles“, an diesem Wochenende im Orient vertreten durch Christian Kukuk und Philipp Weishaupt aus dem Stall von Ludger Beerbaum in Riesenbeck. Aktuelles Preisgeld: 1,6 Millionen Euro! An zweiter Stelle finden wir die „Stockholm Hearts“, vertreten durch Malin Maryard-Johnsson und Olivier Philippaerts aus Belgien, Preisgeld: Eine Million Euro! Rang drei belegen die „Prag Lions“, dahinter verbergen sich Peter Devos und Niels Bruynseels aus Belgien. Preisgeld 650 000 Euro. Auf Rang vier sehen wir die „Shanghai Swans“, vertreten durch Martin Fuchs und Christian Ahlmann, Preisgeld 450 000 Euro.

Diese vier Teams sind qualifiziert für das  erwähnte Finalwochenende im November in Prag. Die „Paris Panthers“, heute in Riad auf Platz fünf, müssen sich mit 400 000 Euro begnügen – Ben Majer, Harrie Smolders und Gregory Wathelet bleibt nichts anderes übrig, als dieses Trostpflaster zu akzeptieren. Marcus Ehning und Andre Thieme, in Riad für die „Valkenswaard United“ angetreten, freuen sich gewiss über 300 000 Euro Preisgeld.

Machen wir’s an dieser Stelle kurz: Die aktuelle Preisgeldliste reicht bis zum 16. Platz, für den es immerhin noch 100 000 Euro gibt – übrigens für die „Istanbul Sultans“ mit den uns unbekannten Reitern Omer Karaevli, Efe Siyahi und Derin Demirsoy.

Interessant zu wissen: Heute gab’s neben der Teamwertung auch eine Einzelwertung: Bester Reiter im Wüstenstaat war Philipp Weishaupt auf Coby, der dafür zusätzlich mit 25 250 Euros belohnt wurde, gefolgt vom Iren Shane Breen auf Ipswitsch, Platzgeld 20 200 Euro. Andre Thieme, der Europameister, belegte auf seiner Chakaria Rang drei, was ihm 15 150 Euro einbrachte. Thieme ist, wie in den Tiefen des Internets zu lesen, auf Bitten von Marcus Ehning mit zur Global Tour gereist. Dahinter steckt eine der strengen Regeln: Jedes Team auf der Global-League-Tour muss mit zwei Aktiven antreten, ansonsten droht Bußgeld!

Fast hätte ich es vergessen: Die Sieger des heutigen Teamspringens waren übrigens die „St. Tropez Pirates“ mit Michael Pender und Daniel Deusser, gefolgt von den „Paris Panthers“ mit Ben Maher und Harrie Smolders, dahinter die „Shanghai Swans“ mit Martin Fuchs und Christian Ahlmann. Christian hat, nicht zu vergessen, gestern ein wichtiges Springen gewonnen und dafür 25 000 Euro kassiert.

Gestern Abend fand in Riad noch der „Große Preis“ statt, dotiert mit 900 000 Euro – das Einzelfinale in der Global Champions Tour 2022: Der Ire Michael Pender siegte auf Calais, einem Irish Sport Horse, und kassierte dafür 300 000 Euro. Der Niederländer Harry Smolders rangierte auf dem Holsteiner Monaco dahinter, Preisgeld 180 000 Euro. Sein Landsmann Jur Vrieling belegte Rang drei, dotiert mit 135 000 Euro. Bester deutscher Reiter war Philipp Weishaupt auf Coby, sein Platzgeld für rang fünf: 51 000 Euro.

Blicken wir auf die Endabrechnung der Global Champions Tour 2022 in der Einzelwertung, so finden wir an der Spitze standesgemäß den Olympiasieger von Tokio, Ben Maher – Siegprämie 232 500 Euro. Der Belgier Pieter Devos erhielt für Rang zwei 150 000 Euro, Christian Ahlmann auf Rang drei bekam 97 000 Euro. Malin Baryard-Johnsson beendete die Saison auf Platz vier, bekam 60 000 Euro, gefolgt vom Niederländer Jur Vrieling, der 37 500 Euro mitnehmen konnte. Für Daniel Deusser auf dem Rang dahinter blieben vergleichsweise bescheidene 26 500 Euro.

Kurz noch zur reinen Statistik: Die Attraktivität der Global Champions Tour lässt sich leicht erkennen und belegen: In der Saison 2022 haben 141 Reiterinnen und Reiter an den 15 Qualifikationen bzw. dem Finalturnier in Riad teilgenommen. Der Lockruf des Geldes ist halt nicht zu überhören. Hauptsponsor ist übrigens der Schweizer Uhrenhersteller Longines, ohne den auch der Weltcup gar nicht denkbar wäre, der an diesem Sonntag in Helsinki Station macht.

Beim erwähnten Schlussturnier in Prag geht’s einmal mehr um Preisgeld in Millionenhöhe. Noch irgendwelche Fragen?