Was den Buschreitern recht ist, das ist den Springreitern billig. Bundestrainer Otto Becker sagte es heute so: „Wir haben uns diesmal früh entschieden, welche Paare an den olympischen Spielen teilnehmen sollen, um diesen Reitern die Sicherheit zu geben und ihnen ein individuelles Programm für die weitere Vorbereitung zu ermöglichen.“ Gemeint sind Christian Kukuk mit Checker, Richard Vogel mit United Touch und Philipp Weishaupt mit Zineday.
Wie von mir berichtet, hatte Peter Thomsen, der Bundestrainer der Buschreiter, bereits kurz nach der DM in Luhmühlen den Weg einer frühen Entscheidung eingeschlagen: Sandra Auffarth mit Viamant du Matz, Michael Jung mit FischerChipmunk und Christoph Wahler mit Carjatan sollen bei Oympia in Paris das deutsche Team bilden.
Was Otto Becker betrifft, so hat er nach den drei Nominierten folgende „Longlist Springen“ aufgestellt: Kendra Brinkop mit Tabasco und Toxadrine, Hansi Dreher mit Elysium, Marcus Ehning mit Coolio, Christian Kukuk mit Just be Gentle und Mumbai, Jörne Sprehe mit Hot Easy, Andre Thieme mit Chakaria und Jana Wargers mit Dorette und Limbridge. Offen ist noch die Frage, wer die undankbare Rolle des Reservereiters einnehmen wird.
Mein erster Eindruck: Dass Richard Vogel nach seinen Erfolgen und seinem steilen Aufstieg in den vergangenen drei Jahren gute Chancen auf eine Olympiateilnahme besitzt, darauf hab‘ ich wiederholt hingewiesen. Und dass die Beerbaum Stables mit Christian Kukuk und Vize-Europameister Philipp Weishaupt ebenfalls zwei Topreiter im internationalen Sport etabliert haben, das weiß man ebenfalls seit Jahren.
Bei allen dreien muss man nicht unbedingt auf die aktuelle Weltrangliste schauen – mit allen dreien ist der deutsche Springsport bei Olympia allerbestens aufgestellt. Die Spannung steigt und die Fans drücken von heute an die Daumen!
Stichwort Dressur: Schade, dass Monica Theodorescu nicht ebenso wie Peter Thomsen und Otto Becker ihre Nominierung vor den hektischen Tagen von Aachen fällen kann. Die Nominierung von Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera wurde als erstes öffentlich. Aber ob Isabell Werth mit Quantaz oder mit Wendy du Fontaine gegenüber Ingrid Klimke mit Franziskus den Vorzug erhält oder am Ende das Nachsehen hat – spätestens am Sonntag, 7. Juli, in der Soers werden wir es wissen. In diesem Fall ist noch einige Geduld gefragt.