Den geschätzten Schweizer Kollegen Sascha Dubach und Florian Brauchli von der „Pferdewoche“, dem Chefredaktor und seinem Stellvertreter, verdankt sich seit allerhand Jahren eine löbliche Fleißarbeit: Sie untersuchen akribisch alle Ergebnisse der Nationenpreise aus der zurückliegenden Saison.

Zunächst einmal, das liegt ja auf der Hand, möchten die beiden Hippo-Journalisten ihren Eidgenossen im Springsattel den statistischen Spiegel vorhalten, Daumen rauf oder Daumen runter – quasi als Nebenprodukt erscheint es auch allen Aktiven und Trainern anderer Nationen ratsam, mal eben nachzuschauen, wie denn das eigene Abschneiden so ausgesehen hat.

Kurz und knapp: Auf 22 Turnierplätzen rund um den Globus gab’s 2021 Nationenpreise, das klassische Mannschaftsspringen. Genau 506 fehlerfreie Umläufe waren zu verzeichnen, erbracht von 259 Reitern aus 34 Ländern.

Die Iren schafften 48 Nullrunden, die Deutschen 41, die Belgier 40, die Schweden 37, die Eidgenossen 33, ebenfalls 33 schafften die Briten, 30 die Niederländer und die Franzosen, 28 die Italiener und 24 die Amerikaner. Das sind die führenden zehn Nationen, wobei speziell anzumerken wäre: Den Preis der Nationen bei den olympischen Spielen in Tokio haben die Schweizer Kollegen bewusst mitgerechnet, wenngleich dort, wie man weiß, nur drei Reiter starten durften und das Streichresultat wegfiel.

Wer waren die Besten der Besten? Mit jeweils sieben fehlerlosen Parcours führen der Belgier Jerome Guery und Andre Thieme die Topliste an. Guery, aus dem von Peter Weinberg seit Jahren mit einem glücklichen Händchen geführten Team, gewann in Tokio Teambronze. Und „unser“ Andre Thieme siegte bei der EM in Riesenbeck in der Einzelwertung! Kompliment!

Anders gesagt: Aktive, die in einem solchen Ranking am Ende quasi per Zufall und nur mit viel Glück ganz oben stehen, die gibt es nicht. Glück hat in diesem Sinne tatsächlich nur der Tüchtige – Pferd-und-Reiter-Paare, die sich mit Fleiß und Talent auf höchstes Niveau emporarbeiten haben früher oder später auch den verdienten Erfolg. Wichtig zu wissen: Diese Statistik der fehlerfreien Ritte bezieht sich auf die Reiter – ob’s ihnen nur mit einem Pferd glückt oder mit mehreren, das spielt gar keine Rolle.

Aus unserer deutschen Sicht: Hinter Andre Thieme mit seinen sieben „Nullern“ folgt Christian Kukuk mit vier fehlerfreien Runden, Daniel Deusser glückten drei, ebenso Maurice Tebbel und David Will. Zweimal ohne Fehler in einem Preis der Nationen blieben Kendra Brinkop, Marcus Ehning, Sophie Hinners, Philipp Rüping und Cedric Wolf. Jeweils eine Nullrunde glückte Christian Ahlmann, Finja Bormann, Simo Heineke, Marie Ligges, Andreas Ripke, Patrick Stühlmeyer, Richard Vogel und Jana Wargers.

Nachdem wir nun wissen, dass Otto Becker Bundestrainer bleibt, dürfen wir fest davon ausgehen, dass er seine stringente Politik fortsetzt, nämlich so oft es geht den Nachwuchskräften ihre Chancen zu geben. Anders geht es nicht.

Wer sich für das gesamte Zahlenwerk interessiert, dem sei die Internetseite www.pferdewoche.ch empfohlen.