Unter dem Damoklesschwert einer akuten Warnung vor Hagel und Starkregen über dem Münsterland ist bei Schloss Surenburg in Riesenbeck die elfte Etappe der Longines Global Champion Tour vor Kurzem zu Ende gegangen. Im Stechen der besten vier von 38 Pferden sicherte sich überraschend der 23-jährige Belgier Thibeau Spits auf Impress den Sieg im Großen Preis. Siegprämie 165 000 Euro! Altmeister Marcus Ehning (50) steuerte seinen Holsteiner Coolio knapp dahinter, ebenfalls fehlerfrei ins Ziel. Platzprämie 100 000 Euro. Rang drei für den Belgier Abdel Said (35) auf Bonne Amie, Prämie 75 000 Euro. Rang vier für Sophie Hinners (24) auf Singclair, Prämie 50 000 Euro.

Otto Beckers Schlusswort am Ende der zweistündigen Übertragung auf WDR3 fasste die Stimmung der Stunde gut zusammen: „Ich fahre voller Optimismus zu den Olympischen Spielen nach Paris!“ Das gilt gewiss auch für die rund 20 Aktiven, die in Riesenbeck an diesem Wochenende zumeist ihre Zweitpferde sattelten, nur die Lokalmatadore Philipp Weishaupt und Christian Kukuk setzten Zineday und Checker im samstäglichen Teamspringen ein.

Gleiches galt für Richard Vogel, den dritten Mann im deutschen Aufgebot für die Reiterspiele am Schloss von Versailles. Auch Jana Wargers, mit Dorette als Reserve nominiert, nutzte das letzte internationale Turnier vor den Spielen dazu, im Rhythmus zu bleiben. Die Marschrichtung des Bundestrainers: „Ja, wir wollen nicht nur dabei sein, wir wollen eine Medaille!“

In der Einzelwertung nach dieser elften Station auf der Global Tour führt der Österreicher Max Kühner mit 208 Zählern, gefolgt von Andreas Schou (192), Maikel van der Vleuten (183), Christian Kukuk (172) und Gilles Thomas (163). Zweitbeste Deutsche ist Janne Meyer-Zimmermann (133) auf Platz neun. 13. Sophie Hinners (129). Katrin Eckermann mit 105 Punkten ist aktuell 22.

Apropos Hinners und Eckermann. Die  beiden jungen Frauen sicherten sich gestern die obligate Siegprämie von 27 272,73 Euro im Teamspringen der Champions League im Sattel von Singclair und La Mandia. Vier Nullrunden waren von der Konkurrenz nicht zu toppen. Die Ion Dames, insgesamt sechs junge Frauen, starten unter dem Namen Cannes Stars.

Platz zwei für die Rome Gladiators mit Laura Kraut, Kyle Timm und Nina Mallevaey. Vier Punkte, Prämie über 22 727,27 Euro. Rang drei für Riesenbeck International mit Christian Kukuk und Philipp Weishaupt, der übrigens am Samstag seinen 39. Geburtstag feierte. Prämie für das sympathische Duett: 19 090,91 Euro.

Die Einzelwertung der zweiten Runde ging an David Will auf Zinedram, Prämie 26 375 Euro. Die erste Runde sicherte sich Richard Vogel auf Cepano Baloubet, einem Nachkommen des Beerbaum-Hengstes Chaman, Prämie 14 200 Euro. Nicht zu vergessen: Die Dotierung des Großen Preises lag bei 500 000 Euro, die der Teamspringen bei knapp 160 000 Euro.

Die nächsten Stationen der Tour: Valkenswaard vom 26. bis 28. Juli, London vom 16. bis 18. August und Rom vom 30. August bis 1. September.

Schließlich noch der Blick nach Dinard, wo es heute Nachmittag einen Rolex-Grand-Prix gab: Kevin staut gewinnt mit Beau de Laubry, bekommt 125 000 Euro. Platz zwei für Steve Guerdat auf Venard de Cerisy, Prämie 100 000 euro. Dritter wird Max Kühner auf Cooley, Prämie 75 000 Euro.

Deutsche Reiter waren nicht am Start, wohl aber der ehemalige Beerbaum-Schüler Henrik von Eckermann, der mit Glamour Girl aufgab. Wahrscheinlich wär’s ihm in Riesenbeck besser ergangen.