Mir scheint, man kann es in diesen Tagen und Wochen spüren – landauf und landab. Die großartigen olympischen Reiterspiele von Versailles haben jede Menge Kraft gekostet – Pferde und Reiter, den Tross drumherum natürlich auch. Kein Wunder, so finde ich, dass auf der Startliste zum Großen Preis von Valkenswaard, 13. Etappe der Global Champions Tour 2024, nur 34 Pferde standen. Sieben Reiter gaben auf, nur fünf erreichten das Stechen. Zwei blieben fehlerfrei: Denver de Talma unter Lorenzo de Luca mit 40,06 Sekunden und der berühmte Holsteiner Monaco unter Harrie Smolders mit 41,26 Sekunden. Lorenzo bekam exakt 101 838 Euro Siegprämie, Harrie konnte sich freuen über 61 720 Euro. Pech für Henrik von Eckermann auf Glamour Girl: Schnellste Zeit in 39,61 Sekunden – dummerweise ein Klötzchen! Trostpflaster 46 290 Euro.

Der Parcoursbauer Uliano Vezzani, wie man ihn kennt: Gerne macht er es hoch und breit. Nutzt den ganzen Grasplatz von Valkenswaard. Dabei blieben die olympischen Toppferde in der Regel im Stall. Für manches Zweitpferd wurde der Kurs dann doch recht schwer. Unter den Reitern, die im Umlauf aufgaben, waren Richard Vogel/Cydello, Scot Brash/Valentino und Marcus Ehning/Coolio. Dabei stand doch, rein finanziell betrachtet, einiges auf dem Spiel: 308 600 Euro insgesamt.

Tourgründer Jan Tops‘ Ehefrau Edwina, stets mit von der Partie, hatte im Stechen mit Fellow Castlefield „einen um“, wie man so sagt. Prämie immer noch bei 30 860 Euro. Rang fünf im Stechen für Jerome Guery auf Careca, Prämie 18 516 Euro. An sechs sehen wir Kevin Staut auf Dialou, Prämie 13 887 Euro. (Wenn ich an Staut denke, dann tut der Mann mir leid: Beim Vet-Check in Versailles musste er unverrichteter Dinge wieder abziehen – die Jury blieb unerbittlich, gab ihm kein Startrecht. Das muss einer auch erst einmal wegstecken.) Ich glaube, dass auch Henrik von Eckermann sein Missgeschick mit King Edward noch lange nachhängen wird. Als Topfavorit nach einer völlig verpatzten Wendung im Sand zu sitzen – ein Scheißgefühl!

Wie Richard Vogel sich fühlt, nachdem er mit seinem Abschneiden in Versailles ebenfalls nicht zufrieden sein konnte – ich weiß es nicht. Seine Freundin Sophie Hinners steuerte ihren Belgier Iron Dames my Prins auf Rang acht, war damit beste Deutsche im Großen Preis. Prämie 7715 Euro. Philipp Weishaupt und Mescorial kamen als zwölfte ins letzte Geld: 3086 Euro.

Der aktuelle Stand in der Einzelwertung nach 13 bis 15 Stationen: Max Kühner bleibt mit 234 Punkten deutlich an der Spitze vor Christian Kukuk mit 209 und Maikel van der Vleuten mit 199. Rang vier für den Dänen Andreas Schou mit 192, dahinter Sophie Hinners mit 187 Zählern. 185 Punkte hat der Belgier Gilles Thomas, Rang sieben für Janne Meyer-Zimmermann mit 181 Punkten. Bis dato haben sich in dieser Saison 2024 insgesamt 146 Reiter beteiligt.

So bliebe kurz nachzutragen, was das Teamspringen am Samstag gebracht hat: Sieg für Riesenbeck International mit Philipp Weishaupt mit Coby und Philipp Schulze Topphoff mit Carla. Siegprämie 27 272,73 Euro. Vier Nullrunden ergaben die Idealnote Null! Platz zwei für das Team „New York Empire“ mit Richard Vogel und Scott Brash. Drei Nullrunden. Prämie 22 727,27 Euro. Rang drei an die „Cannes Stars“ mit Sophie Hinners und Janne Meyer-Zimmermann, Prämie 19 090,91 Euro. Ein schöner deutscher Achtungserfolg an diesem Nachmittag.

Am Ende des Resultats finde ich dies: Jessica Springsteen, heuer irgendwie nicht in der Erfolgsspur, häuft 29 Strafpunkte auf. Kaum zu glauben. In der Punktewertung führen die „Cannes Stars“, also Sophie und Janne, mit 271 Punkten, gefolgt von „Riesenbeck International“ mit 239 Zählern. Ich sag‘ mal so: Die Grüne Saison neigt sich gottlob dem Ende – die Luft ist raus. Es soll ja sogar Reiter, Besitzer, Trainer, Mäzene und Sponsoren geben, die mal an sich selbst denken und ihr privates Umfeld. Man ein paar Tage Tapetenwechsel, einfach mal raus aus dem immergleichen Trott, den es natürlich auch im Spitzensport gibt. Sonst wird man irgendwann betriebsblind! Soweit sollte es nicht kommen.