Am Ende eines jeden Monats wird Bilanz gezogen. Dann erscheinen die neuen Weltranglisten in Springen, Dressur und Vielseitigkeit aus den Tiefen des FEI-Computers in Lausanne. Aktuell führen Henrik von Eckermann, „Lottie“ Fry und das Ehepaar Price. Die Spannung hält sich (noch) in Grenzen. 

Mannschafts-Olympiasieger, Einzel- und Teamweltmeister, Sieger in den Weltcupspringen von Verona und Basel – Henrik von Eckermann (41) verteidigt seinen Spitzenplatz auf der Weltrangliste scheinbar mühelos. 3474 Punkte hat er auf seinem Pluskonto, errechnet aus 93 Wettkämpfen. Auf Platz zwei bleibt Martin Fuchs mit 3089 Zählern aus 75 Springen.

Unter den führenden zehn Reitern hat sich nur wenig geändert: Epaillard, Smolders, Swail, Maher und Zanotelli haben ihre Plätze aus dem Dezember verteidigt. Van der Vleuten und Deusser haben die Plätze acht und neun getauscht. Staut ist jetzt Zehnter. Alles kaum der Rede wert. Blicken wir mit den Augen von Bundestrainer Otto Becker auf das Tableau der besten fünfzig Aktiven, so finden wir dort neun aus seinem Beritt.

Rang neun also für Daniel Deusser, Rang 18 für Christian Ahlmann, 22 für Marcus Ehning, 28 für den aufstrebenden Geritt Nieberg, 31 für Andre Thieme, der wieder in den USA überwintert. Philipp Weishaupt verteidigt seinen Rang 35, Hansi Dreher rückt nach seinem Sieg im Großen Preis von Amsterdam vor auf Platz 4; Preisgeld übrigens 36 135 Euro. David Will, der seit Wochen im nahen Osten startet, ist von 34 auf 44 zurückgefallen. Janne Friederke Meyer-Zimmermann arbeitet sich Step by Step nach vorne: von 51 auf 46. Ihren Startplatz beim Weltcupfinale in den USA hat sie so gut wie sicher.

Auf dem Dressurviereck ist nach wie vor „Lottie“ Fry das Maß der Dinge: Rang eins mit 2120 Punkten. Jetzt aber Hallo! Jessica von Bredow-Werndl folgt mit 2116, also nur vier Pünktchen Abstand, auf Platz zwei. Kompliment! Die zweifache Mutter lässt nicht locker, nimmt die Herausforderungen an, wird ganz sicher hoch motiviert und bestens vorbereitet in Nebraska zum Cupfinale antreten. Isabell Werth verteidigt ihren Platz vier mit 2044 Punkten – mit 2040 folgt ihr Cathrine Laudrup-Dufour nicht auf den Fersen, besser gesagt auf den Hufen.

Dinja van Liere ist jetzt Fünfte, Benjamin Werndl und Patrick Kittel haben die Plätze sechs und sieben getauscht. Carina Krüth und Nanna Merrald folgen auf acht und neun. Nanna Merrald, die in Basel ihren Zepter ritt, muss um die Punkte von dort bangen, denn der Vorwurf an ihre Adresse lautet, ihr Fuchs wäre dort gar nicht startberechtigt gewesen. Warten wir’s ab – der Teufel steckt da im Detail.

Frederic Wandres, der für seinen Brötchengeber Uli Kasselmann in Wellington fleißig überwintert, liegt aktuell auf Rang elf, gefolgt von Ingrid Klimke. Dorothee Schneider ist auf 17 abgerutscht, Helen Langehanenberg ist 19. Matthias Rath musste von 24 auf 29 zurück. Carina Scholz ist von 43 auf 37 aufgestiegen. Platz 40 hält Nicole Wego-Engelmeyer vor Juliane Brunkhorst. Elf Leute unter den besten fünfzig – Monica Theodorescu wird’s wohl zufrieden sein. Spitzenpferde, die im Championat über die 80-Prozent-Marke laufen, sind ihr ganz gewiss noch viel lieber. In Riesenbeck sprechen wir uns wieder.

Am Ende nur ein Satz über die aktuelle Rangliste für die Buschreiter: Das Ehepaar Tim und Jonelle Price hat die Spitze sicher – bis einschließlich Rang fünfzig keinerlei Änderungen! Wie auch? Indoor-Shows wie etwa in Stuttgart oder an diesem Wochenende in Bordeaux zählen nicht für die Weltrangliste. Wer genau hinschaut, der sieht, dass es sich dabei nicht um ernsthafte Wettbewerbe handelt, sondern um die Show zur Belustigung des Publikums.