1966 in Burghley, 1970 in Punchestown und 1974 schon wieder in Burghley. Briten und Iren war es nur recht, dass es folgende Regel gab: Der aktuelle Teamweltmeister musste stets die folgende WM ausrichten. 1974 wendete sich das Blatt. Die US-Reiter siegten auf ganzer Linie, die Deutschen, erstmals bei einer WM am Start, holten immerhin Bronze. Nie wieder gab’s eine WM in Punchestown oder in Burghley.

Unser historischer Gewährsmann Max Ammann schreibt über 1974 kurz und knapp: Die Militaryreiter trugen ihre WM erneut in Burghley aus. Zum ersten Mal triumphierten die Amerikaner, die 1964, 1968 und 1972 jeweils olympisches Silber geholt hatten. Der 24-jährige Bruce Davidson wurde Weltmeister vor seinem Landsmann Michael Plumb.“ Bruce Davidson ritt einen irischen Wallach namens Irish Cap, Michael Plumb ritt Good Mixture, Bronze ging an den Briten Hugh Thomas auf Playmar.

58 Aktive aus zwölf Nationen nahmen teil, zehn Equipen ritten um den Titel, vier blieben auf der Strecke. Die unbezwingbaren US-Reiter holten den Titel vor den Briten. Vier Deutsche holten immerhin Bronze – die erste WM-Medaille für die starke Reiternation: Martin Plewa, Herbert Blöcker, Horst Karsten und Kurt Mergler.

Vier Jahre später, 1978, richten die Amerikaner zum ersten Male eine WM in der Military aus. Max Ammann erinnert sich so: „An der Military-WM in Lexington im Bundesstaat Kentucky herrschte am Geländetag eine glühende Hitze mit drückend hoher Luftfeuchtigkeit. Dies führte zu einer außerordentlich hohen Ausfallquote in dem wegen der langen Anreisewege ohnehin bescheidenen Teilnehmerfeld. Bruce Davidson wiederholte seinen Sieg von 1974, diesmal auf dem Schimmel Might Tango. Die Kanadier, die als einzige alle vier Equipenreiter ins Ziel brachten, holten Mannschaftsgold.“

Einzelsilber ging damals an den Iren John Watson auf Cambridge Blue vor dem Deutschen Helmut Rethemeier auf Ladalco. Nur 47 Reiter aus zwölf Nationen waren angetreten, von den sieben Teams schieden vier aus. Die Deutschen holten Silber: Helmut Rethemeier, Otto Ammermann, Harry Klugmann und Herbert Blöcker. Ein toller Erfolg. Ob der dazu führte, dass Deutschland weitere vier Jahre danach, nämlich 1982, seine erste WM in Luhmühlen ausrichten durfte, weiß ich nicht. Aber soviel ist klar: Von da an waren die deutschen Militaryreiter international eine feste Größe. Um es nicht zu vergessen: Der Schwabe Paul Hofmann aus Göppingen und sein großer Fuchs Gomez waren als Einzelreiter am Start, musste jedoch nach der Rennbahn aufgeben.