Bundestrainer Jonny Hilberath freut sich über einen Auftakt nach Maß. Die britischen Dressurreiter lassen keinen Zweifel daran, welches sportliche Ziel sie sich im Wettkampf um die Medaillen auf dem Dressurviereck gesetzt haben.

„Wir sind die Favoriten, wir wollen Gold holen“, sagten Laura Bechtolsheimer, Charlotte Dujardin und Carl Hester im Vorfeld der Spiele immer wieder. Nachdem die britischen Eventer gegen die deutschen Buschreiter um Michael Jung eine so bittere Niederlage auf eigenem Geläuf hinnehmen mussten, sollen die Dressurreiter nun die Scharte auswetzen.

Nach dem ersten Tag, den ersten 25 von insgesamt fünfzig Pferden des Grand Prix, liegen Carl Hester mit Uthopia und die in Deutschland geborene Laura Bechtolsheimer auf Mistral zwar an der Spitze des Feldes – aber nur knapp. Eine Vorentscheidung über die Goldmedaille, die erst am kommenden Dienstag im Grand Prix Spezial vergeben wird, ist noch nicht gefallen. Der Grund: Dorothee Schneider aus Framersheim und ihre Stute Diva Royal zeigten bei ihrem Olympiadebüt im Greenwich Park eine starke, fehlerfrei Runde – mit 76,277 Prozentpunkten ihre persöhnliche Bestleistung im Grand Prix.

Bundestrainer Jonny Hilberath lobte sofort: „Ein Auftakt nach Maß, das macht richtig Spaß. Darauf haben wir hingearbeitet, dass wir auf die Minute topfit sind und alles das zeigen, was wir können.“ Dorothee Schneider sagte:

„Ich habe heute, beim ersten Start, noch nicht alles riskiert – wir beide haben noch Luft nach oben.“

Für die britische Dreierequipe startet heute nur noch Charlotte Dujardin auf Valegro, für Deutschland hingegen stehen Kristina Sprehe mit Desperados und Helen Langehanenberg mit Damon Hill auf der Startliste. Erst heute Abend, nach dem Grand Prix, wird die Ausgangslage der Mannschaften im Kampf um das Gold deutlich werden. Der Bundestrainer bleibt bei seiner Marschrichtung: „Wir wollen hier um die Goldmedaille mitreiten.“

Anabel Balkenhol, die mit ihrem Dablino nur als Einzelreiterin startet, belegt nach einem Ritt mit Fehlern, vorerst den neunten Platz. Hiroshi Hóketsu aus Japan, mit 71 Jahren der älteste Teilnehmer dieser Spiele, zeigte auf seiner Fuchsstute Whisper eine ansprechende Leistung, liegt vorerst auf dem 17. Platz – die zweite Runde, den Grand Prix Spezial am Dienstag, wird er wohl nicht erreichen.