Das deutsche Trio liegt nach dem Grand Prix auf Platz zwei hinter den Briten. Helen Langehanenberg auf Damon Hill, Kristina Sprehe auf Desperados und Dorothee Schneider auf Diva Royal geben sich nicht so leicht geschlagen.

Nach dem Grand Prix auf dem Dressurviereck im Greenwich Park, genau zur Halbzeit im Kampf um die Goldmedaille in der Mannschaft, liegt das deutsche Trio mit 78,845 zu 79,407 Punkten hinter den favorisierten Briten Charlotte Dujardin mit Valegro, Carl Hester mit Uthopia und Laure Bechtolsheimer mit Mistral.

Bundestrainer Jonny Hilberath sagte nach dem Ritt von Helen Langehanenberg, der den Schlusspunkt setzte unter den zweitägigen Wettkampf mit 50 Pferden: „Meine Mädels reiten Spitze. Sie haben kein Pünktchen liegen lassen. Ich bin begeistert, wie diese drei Debütantinnen sich auf dem olympischen Geläuf geschlagen haben.“ Eine solche Leistung mit Pferden, die noch nie ein so großes Stadion gesehen hätten, habe man nicht erwarten können. Ziel seiner Mannschaft sei es, um die Goldmedaille mitzureiten.

Die deutsche Meisterin Helen Langehanenberg, die mit ihrem westfälischen Hengst Damon Hill den dritten Platz in der Einzelwertung erkämpfte, sagte nach ihrem Ritt:

„Der Druck war enorm heute. Nach den starken Riten von Dorothee Schneider und Kristina Sprehe wollte ich meinen Teil beitragen, damit wir den Briten möglichst hart auf den Fersen bleiben. Das ist gelungen.“

Nichts zu deuteln gab es am Tagessieg der britischen Profireiterin Charlotte Dujardin auf dem zehnjährigen niederländischen Hengst Valegro. Für ihren nahezu perfekten Ritt erhielt sie von der fünfköpfigen Jury 83,663 – eine der höchsten Wertnoten, die es bisher im Grand Prix gegeben hat. Auf Platz zwei rangiert die niederländische Weltcupsiegerin Adelinde Cornelissen, die auf dem Fuchs Parzival 81,687 Prozentpunkte erhielt.

Langehanenberg folgt mit 81,140. Das niederländische Team, zu dem der Totilas-Ausbilder Edward Gal und die dreifache Olympiasiegerin Anky van Grunsven gehören, liegt auf dem dritten Rang – 76,809 Punkte markieren allerdings einen deutlichen Rückstand auf die Briten, die im Dressurreiten noch nie eine olympische Medaille gewonnen haben, ebenso auf die deutschen, die seit 1976 auf dem olympischen Dressurviereck ungeschlagen sind.

Für die Dressurpferde gibt es übers Wochenende eine lange Pause. Erst am Dienstag, im Grand Prix Spezial, fällt die Entscheidung über die Medaillen. Die Kür um die Einzelmedaillen findet erst am nächsten Donnerstag statt; dann sind allerdings nur noch die punktbesten 18 Reiter und Pferde aus den beiden Mannschaftswettbewerben startberechtigt.