Diese Bilanz kann sich sehr gut sehen lassen: 77 300 Besucher, eine Messe mit 230 Ausstellern, ein vielfältiges Prüfungsprogramm, dotiert mit mehr als 500 000 Euro. Dazu ein Weltcup für die Wagenlenker. Und natürlich Toppsport auf dem Höhepunkt: Drei Mann an der Spitze, die ihre Tickets für das große Millionen-Finale in Riad bereits sicher haben. 

Christian Ahlmann, der Publikumsliebling der Leipziger, hat seine Fans gestern im Großen Preis einigermaßen enttäuscht: Zwei Abwürfe auf Mandato im Stechen – mit 32 Zählern Platz 17 auf der Punkteliste. Das reicht nicht fürs Finale in Riad. Christian, so heißt es am Rande des Parcours, reist diese Woche wieder zurück in den Nahen Osten, startet nicht am kommenden Wochenende in Amsterdam. Dort gibt’s bereits die 12. von 14 Qualifikationen, dotiert mit172 500 Euro.

Insgesamt liegen für die Springreiter in Amsterdam rund 480 000 Euro bereit. Für die Dressurreiter sind es die üblichen 65 000 Euro: 15 000 Euro im Grand Prix, 50 000 Euro in der Kür. Wer dort antritt, erweist sich in den nächsten Tage. Jedenfalls geht es Schlag auf Schlag dem Frühjahr entgegen.

Schlag auf Schlag läuft der internationale Turniersport auch in Wellington/Florida. Richard Vogel, von dem man nie so genau weiß, wo er sich gerade die Reitstiefel anzieht, hat vergangene Nacht einen Großen Preis gewonnen, diesmal auf Cydello, Siegprämie 46 200 US-Dollar.

Zurück nach Leipzig: „Es gibt kein Pferd, das sich mehr anstrengt als meine Stute Legacy“, so schwärmte Daniel Coyle nach seinem doch überraschenden Sieg im Weltcupspringen gestern. Der 29-jährige Ire, der aus Kanada nach Leipzig kam, steht nicht auf der aktuellen FEI-Punkteliste. In den unendlichen Tiefen des FEI-Computers war der Mann leider zunächst nicht zu finden. Nun hat mir freundlicherweise ein findiger Leser zur Erleuchtung verholfen: In der USA-Weltcupliga Nord hat Daniel bereits 23 Punkte gesammelt, plus 20 in Leipzig macht nach Adam Riese 43. Das dürfte in der Tat für Riad reichen.

Coyle steht in Riad zum zweiten Mal in einem Finale – nach Omaha vor einem Jahr. Martin Fuchs, der Eidgenosse, bestreitet in Riad sein sechstes Finale, Freund Steve Guerdat sogar sein 15. Nicht zu glauben. Dreimal schon hat Steve ein Finale für sich entschieden. Chapeau! Das ist ein historischer Rekord.

Am Schluss dieser kleinen Rückschau blicken wir auf die Wagenlenker – aus überraschenden Gründen: Man muss schon zweimal auf den Ergebniszettel schauen, um es zu begreifen: Boyd Exell, das Maß aller Dinge bei den Vierspännern, landete gestern nur auf Rang vier, musste mit 2750 Euro Prämie zufrieden sein. Boyd hatte das Stechen der besten drei verpasst. Sieger am Ende der wenig bekannte Belgier Dries Degrieck, Prämie 5500 Euro, dahinter der Niederländer Bram Chardon, Europameister 2019 in Donaueschingen, gefolgt von seinem Landsmann Koos de Ronde, Prämie 3000 Euro. Rang fünf für Vater Ijsbrand Chardon, Prämie 2250 Euro.

Unser deutsches Trio leider am Ende des Feldes: 6. Mareike Harm (2000 Euro), 7. Georg von Stein (900 Euro) und 8. Michael Brauchle (800 Euro).