Deutsche Buschreiter mit 2041,4 Strafpunkten auf dem letzten Platz
Da gibt es nichts zu beschönigen. Der Start unserer Buschreiter beim WM-Test in Pratoni del Vivaro bei Rom war ein Debakel â möglichst schnell abhaken und nach vorne schauen! Ingrid Klimke mit Hale Bob, Anna Siemer mit Butts Avedon und auch Andreas Dibowski mit Corrida kamen nicht in die Endwertung, nur Sofie Leube mit ihren 41,4 Strafpunkten. Der Sieg ging an die Eidgenossen, ihr Robin Godel auf Grandeur siegte auch in der Einzelwertung dieser Vier-Sterne-PrĂŒfung (26,4), gefolgt von Ingrid Klimke auf Just do it, ihrem Zweitpferd (27,9).Â
Noch fehlt es zu dieser Stunde (16.40 Uhr) an aktuellen Stimmen aus Italien. Aber die brauchtâs auch nicht unbedingt, um das schlechteste Resultat deutscher Vielseitigkeitsreiter seit vielen Jahren zu erklĂ€ren. Die Premiere von Peter Thomsen, dem neuen Bundestrainer, ist auf ganzer Linie missglĂŒckt. Welche Lehren und Konsequenzen sich daraus ableiten, wird man in den kommenden Wochen sehen. Die nĂ€chste Teamwertung steht Ende Juni in [âŠ]
Deutschland nur Letzter: Lange Gesichter in Pratoni
Wie heiĂt es doch so schön: Eine verpatzte Generalprobe garantiert fĂŒr eine geglĂŒckte Premiere! Auf dem Theater mag das so sein â fĂŒr die deutschen Buschreiter allerdings bietet der aktuelle Stand der Dinge nach Dressur und GelĂ€nde beim WM-Test in Pratoni del Vivaro bei Rom keinen Grund zum hoffnungsfrohen Blick in den September. Die Equipe des neuen Bundestrainers Peter Thomsen liegt auf dem neunten und damit letzten Platz: 1071,1 Strafpunkte. Das hat es seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gegeben. Die Franzosen mit 87,1 und die Schweizer mit 87,2 fĂŒhren das Feld an.Â
Pratoni del Vivaro â bei den Weltreiterspielen von 1998 erlebten die deutschen Eventer, damals mit Peter Thomsen im Team, ein Desaster, verfehlten die Qualifikation fĂŒr die Olympischen Spiele 2000 in Sydney bei weitem. StĂŒnde an diesem Wochenende erneut eine Qualifikation an â der Flop wĂ€re perfekt. Denn die beiden Teammitglieder Ingrid Klimke und die mittlerweile 18-jĂ€hriger Hale Bob [âŠ]
Marbacher Nachlese: Viel Lob aus berufenem Munde
Die Zeit rast. Soeben hat Europameister Andre Thieme mit seiner Chakaria die âBadeniaâ auf dem Mannheimer Maimarkt gewonnen â der Platz auf der ewigen Siegerliste ist dem Profi aus Plau am See sicher, ein Jahr, nachdem Michael Jung auf FischerChelsea diesen FrĂŒhjahrsklassiker gewinnen konnte. Apropos Michael Jung. WĂ€hrend der Reitmeister in Marbach wieder einmal brillierte, rĂŒsten sich andere aus dem deutschen Spitzenkader zum WM-Test in Pratoni del Vivaro bei Rom. Man darf gespannt sein, welche Erfahrungen sie dort machen (mĂŒssen). Wie auch immer, Dieter Aldinger, der Vorsitzende der IGV, die die Marbacher Vielseitigkeit seit langen Jahren trĂ€gt, darf mit dem Marbacher Wochenende mehr als zufrieden sein.
Nach Turnierschluss gab Dieter Aldinger dies zu Protokoll: âWir haben einen unfallfreien GelĂ€ndetag hinter uns, das hat fĂŒr uns alle die oberste PrioritĂ€t. Wir sahen hervorragenden Sport, zufriedene Teilnehmer, dazu hat auch das Wetter gepasst. Und wir hatten endlich wieder eine groĂe Zuschauerkulisse. Die Resonanz [âŠ]
Michael Jung: Der Achte Meistertitel bei den Berufsreitern
Der neue Deutsche Meister der Berufsreiter in der Vielseitigkeit heiĂt Michael Jung. Im Sattel seines elfjĂ€hrigen Iren Highlighter gewann der Doppelolympiasieger von London und Rio soeben auf den Wiesen des Haupt- und LandgestĂŒts Marbach die Vier-Sterne-PrĂŒfung, zugleich ausgeschrieben als Deutsches Championat der Berufsreiter. Reitmeister Jung verwies in der âVier-Sterneâ die australische Reiterlegende Andrew Hoy mit seinem Olympiapferd Vassily de Lassos auf Rang zwei. Die PlĂ€tze drei und vier gingen an Sandra Auffarth mit Reseveel und Dirk Schrade auf Casino â die beiden holten sich Silber und Bronze in der Meisterschaft.
Vor einer Woche glĂ€nzte Michael Jung mit seinem FischerChipmunk auf den Greenlands von Lexington in Kentucky, siegte dort souverĂ€n in der mit 375 000 US-Dollar dotierten FĂŒnf-Sterne-Vielseitigkeit. Gestern sagte er mir: âDas Turnier in Kentucky war einfach groĂartig, und das nicht nur, weil ich dort wieder einmal gewonnen habe. Die Amerikaner organisieren dieses Event wirklich perfekt und das Publikum ist groĂartig: [âŠ]
„C-Vier“ springt jetzt ausgerechnet unter Cian O’Connor
Die geschĂ€tzten Kollegen von âspring-reiter.deâ und âSt. Georgâ haben es herausbekommen und als erste darĂŒber berichtet: Der braune Holsteiner âC-Vierâ steht seit wenigen Tagen im Stall des Iren Cian OâConnor, die ZĂŒchter- und HĂ€ndlerfamilie Rijkens aus Elmshorn hat den Wallach, aktuell eines der besten Springpferde der Welt, an das schwerreiche irische Ehepaar Magnier verkauft. David Will ist seinen âKracherâ los. So weit, so gut? ZurĂŒck zur Tagesordnung? Nun, ich habâ da doch ein paar kritische Fragen und Anmerkungen.
Michael Jung, der Superstar der weltweiten Buschreiterszene, hat am spĂ€ten Abend des 1. Mai im fernen Lexington den FĂŒnf-Sterne-Klassiker gewonnen. Vor der Weltpresse des Pferdesports vergaĂ er nicht, diesen Satz zu sagen: âIch bin dem Fischer-Team auĂerordentlich dankbar dafĂŒr, dass es geholfen hat, dieses tolle Pferd, FischerChipmunk, in Deutschland zu halten!â Wir erinnern uns: Nach den Weltreiterspielen 2918 in Tryon/South Carolina wollte Julia Krajewski, die dieses Pferd ausgebildet und in den Topsport gebracht [âŠ]
Kleine Nachlese aus Lexington
Die Begeisterung ĂŒber Michael Jungs fulminanten Sieg auf FischerChipmunk beim FĂŒnf-Sterne-Event in Kentucky hĂ€lt immer noch an. Auf âMichisâ Facebook-Seite finden sich vielerlei GlĂŒckwĂŒnsche in vielerlei Sprachen. Ein Fan schreibt: âChipmunk ist der neue Sam!â Ich vermute, dass Michael Jung diese Einordnung (noch) nicht so ganz teilt. Einen Rekord hat der 14-jĂ€hrige Hannoveraner immerhin aufgestellt: 123 000 US-Dollar SiegprĂ€mie sind, wenn ich es recht sehe, die höchste Summe, die Michael Jung bisher in einer PrĂŒfung gewonnen hat.Â
Drei Tage und einige Mails hin und her hat es gedauert, ehe ich jetzt schwarz auf weiĂ in HĂ€nden halte, wie sich die wirklich ĂŒppige Dotierung von 375 000 Dollar auf den Gewinner und die Platzierten genau verteilt. Denn das Problem ist: In den USA gibt es offenkundig keine âFinal Resultsâ, also offizielle Endergebnisse, auf denen nicht nur die Schlusspunkte aufgefĂŒhrt sind, sondern auch die Verteilung der Preisgelder. Eine Zeitlang sah es so aus, [âŠ]
Michael Jung: „Es ist ein sehr spezieller Moment fĂŒr mich!“
Von Statistik und von Rekorden hĂ€lt Michael Jung nicht allzu viel. Doch sein fĂŒnfter Sieg beim Five-Star-Event in Lexington geht in die Geschichte der Vielseitigkeit ein: Seine 20,1 Punkte sind das beste Resultat, das bis dato je in einer FĂŒnf-Sterne-PrĂŒfung erzielt wurde. Hut ab! Es war, so die Statistik, sein elfter Sieg auf diesem Niveau. Nach seinem Triumpf sagte Michael Jung vor der Presse in Kentucky: âEs ist ein sehr spezieller Moment fĂŒr mich!â
Was Michael Jung damit meinte, das lĂ€sst sich â finde ich â leicht erahnen: Das vergangene Jahr 2021 war keine leichte Saison fĂŒr den EhrenbĂŒrger von Horb: Bei Olympia in Tokio waren alle Medaillenchancen futsch, als FischerChipmunk an einem eigentlich harmlosen HolzstoĂ etwas zu nahe kam, das Sicherungssystem löste aus, die oberen Hölzer rutschten nach unten â 20 Strafpunkte, aus der Traum! Der Protest brachte nichts â fĂŒr Michael Jung und sein Team sah es so aus, [âŠ]
Michael Jung gewinnt mit Chipmunk souverÀn den Klassiker in Kentucky
Im Kentucky Horse Park hat Michael Jung soeben seinen fĂŒnften Sieg im FĂŒnf-Sterne-Klassiker von Lexington geschafft. Chapeau! Nach der Dressur und einer souverĂ€nen Runde im GelĂ€nde standen fĂŒr ihn und FischerChipmunk nur 20,1 Minuspunkte zu Buche. Nach einer Nullrunde im Parcours ist es fĂŒr Michael Jung ein glĂ€nzender Start-Ziel-Sieg. Rang zwei geht an die Britin Yasmin Ingham auf dem Franzosen Banzai du Liore mit 31,7 ZĂ€hlern, dahinter der US-Profi Doug Payne auf Quantum (38,4). Â
Der GelĂ€ndekurs in dem rund tausend Hektar groĂen Horse Park vor den Toren von Lexington brachte die erwartete Selektion zwischen Spreu und Weizen. Von den gestarteten 44 Pferden sind noch 30 in der Wertung, exakt gesagt: Vor der VerfassungsprĂŒfung! Die 6300 Meter lange Strecke mit ihren 28 Hindernissen war in der Mindestzeit von 11,04 Minuten zu durchreiten. Sieben Pferde schieden aus, vier Reiter gaben auf. Zwei Pferde mussten verletzt in die Tierklinik gebracht werden. Nur drei Reitern [âŠ]
Historisches
Ludger Beerbaum â sein Name ist ein Markenzeichen
Deutschlands erfolgreichster Springreiter veranstaltet in dieser Woche die Europameisterschaft. Seine Firmengruppe rund ums Pferd hat er an einen Milliardenfond verkauft. FĂŒr Ludger Beerbaum mĂŒsste der Tag 48 Stunden haben, mindestens.
Nachdenken ĂŒber Totilas
Zwanzig Jahre ist er alt geworden, dieser Tage ist er an den Folgen einer Kolik eingegangen: Totilas, der wunderschöne Rapphengst aus der niederlÀndischen Zucht, ohne Zweifel ein charismatisches Pferd.
Der Absturz der deutschen Springreiter
Die deutschen Springreiter, ein AushĂ€ngeschild der Republik im olympischen Spitzensport, galoppieren immer öfter hinterher. Ein Zeugnis fĂŒr den AbwĂ€rtstrend: In der Weltrangliste findet sich erstmals seit 30 Jahren keiner unter den Top 10. Eine Bestandsaufnahme.
Wo ist der Popstar auf vier Beinen?
Seit zwei Jahren hat die Ăffentlichkeit Totilas nicht mehr gesehen. Besitzer Paul Schockemöhle (72) schirmt den 17-jĂ€hrigen Glanzrappen mit dem markanten Kopf ab. Umso mehr und unerschĂŒtterlich verehren ihn Tausende Fans. Eine Spurensuche.
Die Dressurkönigin und der Kronprinz
Isabell Werth triumphiert, aber Sönke Rothenberger tastet sich heran. Als die Nationalhymne erklingt, kommen Isabell Werth die TrĂ€nen. SpĂ€ter sagt sie: âEs war fĂŒr mich eine Woche voller Emotionen. Ich habe nahe am Wasser gebaut.â