Der 30-jährige irische Profi Daniel Coyle und seine 14-jährige Stute Legacy aus dem niederländischen Zuchtgebiet von Zangersheide haben offenkundig einen Lauf. Vor genau einer Woche siegten sie im Weltcupspringen von Leipzig – vor einer halben Stunde siegte das Paar auch im Weltcupspringen von Amsterdam, der zwölften von 14 Stationen auf der Tour 2023/24. Siegprämie 56 925 Euro. Vor einer Woche waren es 47 500 Euro. Coyle, der auf der Punkteliste für Amerika Nord steht, weil der dort gepunktet hat, ist mit Sicherheit für das Finale in Riad qualifiziert. Schade übrigens, dass Parcourschef Leon Maertens das Zeitlimit im Umlauf viel zu knapp festlegte.

„Mein Pferd kann jedes Tempo gehen. Die Stute ist dabei besonders vorsichtig.“ Damit hatte Daniel Coyle vor einer Woche seinen Erfolg in den Leipziger Messehallen begründet und erklärt. Zur Stunde wird er wohl vor der Presse in Amsterdam dasselbe sagen. Coyle war einer von sieben Reitern, die fehlerfrei und ohne Zeitstrafpunkte das Stechen erreichten. Hinter denen gab’s gleich drei Ritte mit jeweils nur einem Zeitfehler. Sodann weiter hinten vier Ritte mit Zeitstrafpunkten. Am Ende des Feldes vier Reiter, die aufgaben, darunter Marcus Ehning mit Stargold, der das Pech hatte, als erster in den Kurs zu müssen.

Außerdem und leider einmal mehr scheiterte die für Israel reitende Amerikanerin Isabella Russekoff auf C Vier. Sie erinnern sich: Das ist der jetzt 16-jährige Holsteiner, den David Will in die internationale Spitze gebracht hatte und der buchstäblich über Nacht an die Sponsoren des Iren Cian O’Connor verkauft wurde. Als der die Qualifikation für Paris geschafft hatte, ging das Pferd ohne viel Aufhebens in die USA zu Isabella Russekoff. Ich bleibe dabei – für mich ist das ein bedenklicher Fall. Wie lange Isabella Russekoff sich noch mit dem ihr überlegenen Holsteiner abmühen wird – ich bin gespannt.

Platz zwei im Weltcup von Amsterdam, dotiert mit 172 500 Euro: Die beiden Niederländer Willem Greve auf Highway, deutlich hinter dem Sieger. Prämie 34 000 Euro. Sowie Jur Vrieling auf Griffin, ebenfalls fehlerfrei. Prämie 25 875 Euro. Leider kein deutscher Reiter im Stechen. Daniel Deusser mit Otello auf Rang 21. Jana Wargers auf Rockwell nach zwei Abwürfen auf 27. Und Philipp Schulze Tophoff mit Carla auf Schlussrang 36. Wirklich schade: Hansi Dreher hatte zugunsten von Philipp auf Amsterdam verzichtet. Der jedoch konnte daraus kein Kapital schlagen.

Wenn aus Lausanne die aktuelle Punkteliste vorliegt, werde ich sie sogleich hier kundtun. Bitte um etwas Geduld. Grüße aus dem Süden!

Schon hab‘ ich die Liste in Händen: Henrik von Eckermann, nicht in Amsterdam dabei, sondern im Nahen Osten aktiv, liegt weiter in Führung mit 75 Punkten. Dahinter folgen Ben Maher (72), Kevin Staut (70), Max Kühner (61) und Harry Charles (58), der heute noch drei Pünktchen gut machen konnte. Bester Deutscher bleibt Hansi Dreher (53) vor Julien Epaillard (51), Martin Fuchs (49) und Steve Guerdat (48). Rene Dittmer folgt auf Platz zwölf mit 42 Zählern. 17. bleibt Christian Ahlmann, der nicht in Amsterdam war. Marcus Ehning bleibt 22., konnte in Amsterdam leider nix ausrichten.

Die letzten beiden Stationen sind Bordeaux Anfang Februar und Göteborg Mitte Februar. Das Finale folgt Mitte April in Riad.