Die Turnierpause zwischen Weihnachten, dem Jahreswechsel und dem Dreikönigstag währte nicht lang. Bald schon rollen die Transporter in Richtung Schweiz, wo am Donnerstag das Fünf-Sterne-Weltcup-Turnier „CHI Classics Basel“ beginnt. Für die Springreiter ist es die Station Nummer zehn von 14, für die Dressurreiter die Station sieben von elf in der Saison 2023/24. Die Dressur ist mit 130 000 Franken dotiert, die Springen mit mehr als 800 000 Euro. Wichtig zu wissen: Vom 2. bis 6. April 2025 gibt’s in der St. Jakobshalle die Weltcupfinals in Dressur und Springen.

Die Geschichte der Hallenturniere von Basel ist noch jung: 2010 wurde das erste Vier-Sterne-Event ausgerichtet, 2011 ging’s gleich hoch auf Fünf-Sterne. Zuvor hatte man in der traditionsreichen Metropole am Rhein regionale Turniere und zwei Schweizer Meisterschaften veranstaltet. 2014 stieg der Schweizer Uhrenkonzern Longines als Hauptsponsor ein, seit 2019 ist Basel eine Weltcupstation, nachdem die Gebrüder Theiler in Zürich ihr renommiertes Turnier aufgeben mussten; die Stadt Zürich wollte die Umgebung des Hallenstadions städtebaulich neu ordnen. Für ein Reitturnier mitten in der Stadt war fortan leider kein Platz mehr. Seit 2023 ist Basel nun auch eine Station des Weltcups auf dem Dressurviereck.

Spätestens an dieser Stelle muss von Thomas Straumann und seiner Familie die Rede sein, denn ohne diesen weltweit agierenden Unternehmer in der Medizintechnik gäbe es das Turnier von Basel gar nicht. Straumann arbeitet engagiert im Organisationsteam mit, ist mit seinem Grand Hotel Le Trois Rois einer der Hauptsponsoren, hat mit dem Preis der Stadt Basel um die „Goldene Trommel“ in lokalhistorisches Ausrufungszeichen gesetzt – ein Anklang an die weltbekannte Baseler Fasnacht. Dass Thomas Straumann für seine Töchter einen Turnierstall unterhält auf der deutschen Anlage von Richard Bayha rundet das Bild ab. Turnierchef in Basel ist übrigens Andy Kistler, der langjährige Equipenchef der eidgenössischen Springreiter.

An dieser Stelle etwas mehr zum Geld: Das Weltcupspringen am kommenden Sonntag, an dem 40 Pferde teilnehmen dürfen, ist mit 312 000 Euro dotiert. Im Grand Prix von Basel am Freitag liegen 202 000 Euro bereit. In der „Goldenen Trommel“ geht es um immerhin 75 000 Euro. Und im Preis des Hotels „Le Trois Rois“ sind es 60 000 Euro. (Ausländer, die Preisgeld gewinnen, müssen in Basel 15 Prozent Steuern um Land lassen.)

Zur Dressur: 15 Aktive aus neun Nationen stehen auf der Nennungsliste. Angeführt von Jessica von Bredow-Werndl und ihrer Dalera. Beide haben vor einem Jahr den Grand Prix und die Kür souverän gewonnen. Sie werden das wohl heuer wieder tun. Ansonsten reitet Isabell Werth ihren Emilio, Matthias Rath seinen Destacado und Sönke Rothenberger seinen Matchball. Ansonsten ist die Konkurrenz überschaubar: Devenda Dijkstra aus den Niederlanden, Larissa Pauluis aus Belgien, Maria Caetano aus Portugal sowie die Schweizerinnen Charlotte Lenherr, Charlotte Rogerson und Andrina Suter.

Zum Springen. 59 Aktive aus 18 Nationen haben gemeldet. Voran die Eidgenossen mit allem, was gesunde Beine hat – naturgemäß mit Martin Fuchs, Steve Guerdat, Pius Schwizer, Alain Jufer und Janika Sprunger, ebenso ihr Ehemann Henrik von Eckermann. Aus Österreich Max Kühner und Katharina Rhomberg, die Medaillengewinner von der EM in Mailand. Sieben Reiter aus Deutschland: Hansi Dreher, der auf der anderen Seite des Rheins daheim ist, sodann Marcus Ehning, Jana Wargers, Mario Stevens, Pia Reich, Josch Löhden und Christoph Könemann.

Robert Whitaker vertritt die Briten. Die Franzosen hingegen fast in Bestbesetzung mit Bosty Bost, Julien Eppaillard, Penelope Leprevost, Philippe Rozier und dem aktuellen Stuttgart-Sieger Kevin Staut. Isabella Russekoff startet für Israel, hat den früher von David Will gerittenen „C Vier“ im Aufgebot. Yiru Mansur vertritt die Brasilianer. David Lynch, der seit langen Jahren die Pferde der Familie Straumann ritt, und Richard Howley, der Sieger von Oslo und Helsinki, vertreten die irischen Farben.

Soweit meine erste Vorausschau. Die Tage von Basel versprechen spannend zu werden. Und wer noch mehr wissen möchte, dem empfehle ich www.chi-classic-basel.com