Liebe Leute, wie schnell doch die Zeit vergeht! Der meteorologische Frühling hat begonnen, der Startschuss für die grüne Saison fällt – nein, noch nicht in unseren Breiten, sondern in der katarischen Hauptstadt Doha. Von heute an bis zum Samstag tummelt sich die Weltelite der Springreiter beim Aufgalopp zur Global Champions Tour 2023. Vor ihnen  liegen 15 Stationen, dazu das Finale Mitte November in Prag. 36 Millionen Euro an Preisgeldern liegen bereit. Der Schweizer Uhrenkonzern Longines bleibt der Hauptsponsor. 

Streng genommen, hätte man bereits das internationale Turnier der vergangenen Woche in Doha als Aufgalopp bezeichnen können – aber wir sind nicht päpstlicher als der Papst. Marcus Ehning und sein Stargold haben bekanntlich den Großen Preis gewonnen und dafür 135 000 Euro kassiert. Kompliment nochmal! Nun allerdings beginnt die von Jan Tops 2006 ins Leben gerufene Springsportserie des Jahres  2023.

Ihre 15 Stationen sind: Doha, Miami Beach in Florida, Mexiko City, Madrid, St. Tropez, Cannes, Stockholm, Paris, Monaco, Riesenbeck, London, Valkenswaard, Rom, New York und Riad. Das Finale, wie schon berichtet, leider zeitgleich mit den German Masters in Stuttgart. Jan Tops, Mannschafts-Olympiasieger von 1992 und heute 61 Jahre alt, hat nach anfänglichen Schwierigkeiten und Widerständen seine Idee von einer weltweiten, üppig dotierten Tour für die führenden Springreiter*innen schließlich durchgesetzt.

Beim Großen Preis von Doha am Samstag gibt’s 375 000 Euro an Prämien, davon 123 000 Euro für den Sieger, 75 000 Euro für Rang zwei und 56 250 Euro für Rang drei. Für das vor einigen Jahren neu kreierte Teamspringen liegen für zwei Umläufe jeweils 30 000 Euro parat. Die Parcours baut übrigens der versierte Italiener Uliano Vezzani. Inzwischen haben es wohl alle hier in unseren Breiten bemerkt: Sonntags gibt’s im nahen Osten keine Sportveranstaltungen.

Alles, was Rang und Namen hat, ist in Doha versammelt. Altmeister Ludger Beerbaum bildet mit seinen Mitarbeitern Christian Kukuk und Philipp Weishaupt das neue Team „Riesenbeck International“, denkt also keineswegs daran, in absehbarer Zeit aus dem Turniersattel zu steigen – er und sein Team freuen sich vielmehr, im Sommer zum ersten Mal eine Station auf der Tour bei sich daheim ausrichten zu dürfen, nachdem Volker Wulff den für das Hamburger Derby ausgehandelten Vertrag nicht verlängern wollte. Für den traditionsreichen Platz in Klein Flottbek lagen ihm die Kosten wohl doch zu hoch.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Blick auf die Nennungsliste: Edwina Tops-Alexander, die Gattin des Ausrichters, der für Österreich startende Stilist Max Kühner, der Belgier Peter Devos, die Franzosen Kevin Staut und Simon Delestre, John und Jack Whitaker, Harrie Smolders und Jur Vrieling aus den Niederlanden, Weltmeister Henrik von Eckermann und Malin Baryard-Johnsson aus Schweden. Für Deutschland sind sogar sieben „Jockeys“ am Start – neben den drei bereits genannten noch Christian Ahlmann, Hansi Dreher, Geritt Nieberg und natürlich Marcus Ehning.

Wichtig zu wissen: Der Große Preis um 18 Uhr am Samstag sowie aller übriger Sport kann kostenlos via Internet verfolgt werden. Unter der Internet-Adresse www.longinestiming.com/Equestrian findet man eine Fülle von Informationen über die Tour sowie über das Engagement des Sponsors aus der Schweiz. Nicht zu vergessen: Vom 9. bis 12. März beginnt im niederländischen Herzogenbosch die Saison des Rolex-Grand-Slam. Es wird uns also nicht langweilig!