Knapp zwei Wochen noch, dann treffen wir uns am traditionsreichen Cannstatter Wasen in Stuttgart. Das 37. German Masters steht an. Und auf den vorläufigen Nennungslisten geht es hin und her. Kommenden Montag gibt’s die obligate Pressekonferenz. Dann werden wir wissen, wie der Kartenvorverkauf läuft: Schaffen es die Schwaben, auch 2023 wieder über die Marke von 50 000 Besuchern an den fünf Tagen und vier langen Nächten zu kommen?
Soeben lese ich im Internet, dass Isabell Werth ihren Start beim Weltcupturnier in Lyon kurzfristig abgesagt hat – aus persönlichen Gründen wie es dazu heißt. Ihre vielen Fans hoffen natürlich, dass sie in zwei Wochen in die Schleyerhalle kommt. Auf dem vorläufigen Dressurtableau hat sich nichts geändert: 26 Aktive aus zwölf Nationen haben gemeldet. Darunter übrigens die für Norwegen reitende Isabel Freese mit ihrem auffälligen Totilas-Sohn Total Hope, einem elfjährigen Hengst, der bei der EM in Riesenbeck für allerhand Aufsehen sorgte: Platz zehn in der EM-Kür. Miteigentümer ist übrigens Paul Schockemöhle.
Matthias Rath sattelt, Stand heute, nicht seinen Vorjahressieger in der klassischen Tour, Destacado, sondern sein EM-Pferd Thiago, ebenfalls ein Hengst von Totilas, der in Riesenbeck Mitglied der deutschen Silbermannschaft war. Aus Großbritannien, die bekanntlich den Mannschaftstitel holten, kommen der versierte Emile Faurie und der hierzulande kaum bekannte Lewis Carrier, die beide im Weltcup starten. Für Dänemark, ich wiederhole es gerne, kommen Nana Merrald mit Blue Horse Don Olymbrio und Andreas Helgstrand mit Jovian für die Masterstour und Wendy für die Kürtour.
Aus deutscher Sicht bietet die Schleyerhalle einmal mehr gute Chancen für den aufstrebenden Kreis der Nachwuchsreiter: Helen Erbe, Katharine Hemmer, Ann-Kathrin Lindner, Raphael Netz, Bianca Nowag-Aulenbrock. Ich bin gespannt auf die Pferde von Sönke Rothenberger und Dorothee Schneider, Matchball und Dayman.
Was die Springreiter angeht, so ist dort der „Flow“ am stärksten. Schade, dass sich Richard Vogel, der Vorjahressieger des Weltcupspringens, wieder hat streichen lassen. Dafür kommen aus England Scott Brash, Harry Charles und Robert Whitaker. Aus Frankreich wird Penelope Leprevost mal wieder am Neckar satteln. Für Brasilien freuen sich die Fans auf Luciana Diniz, lange nicht mehr am Neckar gewesen. Für Irland hat Billy Twomey mal wieder genannt. Das Quartett der Eidgenossen besteht aus Europameister Steve Guerdat, Elian Baumann, Adrian Schmid sowie Pius Schwizer, der bekanntlich vor wenigen Wochen den gesamten Beritt von Brian Balsiger übernommen hat.
Aus unserer deutschen Sicht steht Hansi Dreher im Blickpunkt, nachdem er maßgeblich am Gewinn des Nationscupfinales von Barcelona beteiligt war und seitdem von Sieg zu Sieg reitet. Daniel Deusser blickt dagegen auf eine eher mittelprächtige Saison zurück. Jana Wargers war mit ihrem Limbridge ebenfalls am Erfolg von Barcelona beteiligt; ihre Fans kommen in erster Linie von der Ostalb, wo Ralf Pawlowski beheimatet ist, der Limbridge-Züchter aus Heidenheim.
Endlich mal wieder Marco Kutscher in Stuttgart, der Europameister von 2005. Dazu Michael Viehweg, Patrick Stühlmeyer, Mario Stevens, Johannes Ehning, Philipp Schulze-Topphoff, Pia Reich und viele andere. Aus Norwegen übrigens die ehrgeizige Viktoria Gulliksen, deren Saisonziel es ist, das Cupfinale zu erreichen – im April in Riad.
Zum guten Schluss noch dies: Julia Krajewski, die Olympiasiegerin von Tokio, reitet im Indoor-Derby ihr Nachwuchspferd Piran, Michael Jung sattelt Ignatz, das Pferd seiner Frau. 17 Aktive aus fünf Nationen sind es inzwischen. Die eine oder andere Änderung ist noch zu erwarten. Alles fließt.
Mehr Infos unter www.stuttgart-german-masters.de