Soviel ist sicher. Am Selbstvertrauen mangelt es den Aachenern nicht. Auf den Zuschlag der FEI, die Weltmeisterschaften 2026 in der Soers ausrichten zu dürfen, waren die Macher des „Tschio“, wie man in Aachen sagt, allerbestens vorbereitet. Bereits gestern früh um 9 Uhr begann via Internet der Vorverkauf für die Eintrittskarten des WM-Turniers, das vom 11. bis 23. August 2026 stattfinden wird. Wie stark der Andrang gestern war, das wissen wir noch nicht. Aber eines weiß ich: Die Reiter-WM 2026 wird ein Riesending. Hoffen wir, dass in drei Jahren die Lage der Welt eine bessere sein wird als heute.

Ob man jetzt schon Eintrittskarten sichern möchte oder nicht: Gut informiert sollte man sein über das WM-Event im Sommer 2026. Deshalb hier und heute einige wichtige Informationen, soweit man sie jetzt bereits nennen kann. Erster Punkt: Die WM wird zwei Wochen dauern, in der ersten geht’s um die Vielseitigkeit, um Dressur und Voltigieren, in der zweiten Woche stehen Springen, Gespannfahren und die Para-Dressur auf dem Programm. Wie schon 2006, so werden auch zwanzig Jahre später die Dressurwettbewerbe im großen Stadion ausgetragen. (Fassungsvermögen 40 000 Zuschauer).

Bereits geklärt ist auch folgende Frage: Was geschieht 2026 mit dem traditionellen CHIO? Antwort aus der Soers: „Wir veranstalten keinen traditionellen CHIO, sondern Anfang Juni 2026 eine verkürzte Veranstaltung.“ Kurzer Blick in die Vergangenheit: Als Aachen im Jahr 1986 die Springreiter-WM ausgerichtet hat, gab die FN das deutsche CHIO-Turnier nach Donaueschingen. Ich erinnere mich gut und gerne an diesen Höhepunkt in der Geschichte der Turniere im Schlosspark an der Donauquelle.

Und noch etwas erscheint mir wichtig: Die Aachener planen bis zur WM den Bau einer neuen Reithalle sowie eines weiteren Stadions. Die genauen Pläne gibt’s bis dato wohl nur intern. In Aachen ist man sich schon länger klar darüber, dass in der Soers, rund um die Reitanlagen, investiert werden muss. Nur einen Steinwurf entfernt, steht – nur als ein Beispiel – das alte Polizeipräsidium der Stadt, ein ungenutzter hässlicher Bau. Zuletzt gab es allerdings zwischen den Turniermachern und dem Aachener Rathaus einige Unstimmigkeiten darüber, wie die weiteren Pläne für diesen Bereich tatsächlich aussehen sollen. Jetzt, nachdem klar ist, dass diese WM in drei Jahren in die Stadt kommt, müssen möglichst rasch die Entscheidungen getroffen werden.

Blickt man in diesen wichtigen Tagen nach Aachen, dann fallen mir durchaus noch weitere Fragen ein. Etwa diese: 2024 liegt das erste Turnier in der Soers genau einhundert Jahre zurück. Ich bin gespannt, wie die Aachener dieses besondere Jubiläum feiern werden. Es wäre ja prima, wenn es zu diesem Anlass ein repräsentatives Geschichtsbuch geben würde mit alten Fotos und Dokumenten, mit Namen und Erinnerungen an die Leute, die dieses so besondere Turnier über ein Jahrhundert geprägt und getragen haben. Ich fürchte allerdings, dass man sich im digitalen Zeitalter an kein Projekt dieser Art heranmachen möchte. Schade eigentlich.