Spitzenreiter mögen die Weltranglisten. Sie zeigen ihnen, wo sie sportlich stehen. Wer unter den Besten der Welt rangiert, dem stehen alle Startlisten offen bei den bestens dotierten und prestigeträchtigen Turnieren und Prüfungen auf dem internationalen Geläuf – ob im Parcours, auf dem Dressurviereck oder in der Vielseitigkeit.

Zum Stichtag 8. Oktober finden wir bei der FEI die aktuellen Rankings – sie spiegeln die Bilanz der Monate August und September wider, also der Tokio-Spiele, der drei Europameisterschaften nebst dem CHIO in Aachen. Die meiste Bewegung gab’s, wie erwartet, in der Dressur: Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl und ihre Dalera führen die Rangliste mit deutlichem Vorsprung an, dahinter folgen Cathrine Duvour aus Dänemark und ihr Behemian sowie Charlotte Dujardin mit ihrem Gio (der inzwischen an eine britische Juniorin verkauf wurde).

Auf den Plätzen vier und sieben liegt Isabell Werth mit Weihegold und Bella Rose – beide Pferde haben ihre erfolgreichen Sportkarrieren hinter sich. DSP Quantaz, auf Platz fünf liegend, soll ihre Nachfolge antreten, zumindest in nächster Zeit. Der nächste große Saisonhöhepunkt im August 2022 ist bekanntlich die Weltmeisterschaft im dänischen Herning.

Übrigens, auf dem Rang neun, also bereits unter den oft zitierten „Topp ten“, finden wir die smarte Britin Charlotte Fry mit Everdale. Wer sie in Tokio und in Aachen gesehen hat, der weiß, dass die 25-Jährige eine große Karriere vor sich hat. Manch einer krittelt an ihrer Reiterei – die Richter geben indessen hohe Noten; spätestens in Herning oder bereits beim Weltcupfinale in Leipzig werden wir sehen, wo Charlotte Fry sportlich steht.

Platz elf übrigens für Zaire unter Jessica von Bredow-Werndl – die 17-jährige Stute ist raus aus dem großen Sport, geht von nun an, wie vielfach berichtet, unter der 21-jährigen Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder – Selina Söder wird von den Geschwistern Werndl trainiert.

Platz 24 auf der aktuellen Weltrangliste belegt der von Dorothee Schneider ausgebildete und international oft erfolgreiche Sammy Davis jr., der in diesem Herbst zum Verkauf steht. Sicher ist so viel: Die Szene bleibt in Bewegung!

Einen Wechsel gab’s auch an der Spitze der Rangliste für die weltbesten Springreiter. Der Schwede Peder Fredricson übernimmt die Pole Position, Daniel Deusser muss auf Rang zwei zurück, Dritter ist Martin Fuchs. Der nächste deutsche Topreiter folgt erst auf Rang 24: David Will. Marcus Ehning und Christian Kukuk folgen gemeinsam auf 26, Christian Ahlmann auf 30. Das war’s aus deutscher Sicht unter den führenden fünfzig.

Im Blick auf die Wintersaison beschäftigt uns die Frage: Was wird aus dem Weltcup? Die Turnierabsagen aus Helsinki und Stuttgart wiegen schwer, vermutlich müssen wir mit weiteren Absagen rechnen. Der Turnierveranstalter Volker Wulff ist zuversichtlich, dass er im April das Weltcupfinale in der Leipziger Messe ausrichten kann – aber sicher ist das, Stand heute, noch nicht!

Last but not least der Blick auf die Rangliste der Buschreiter: Oliver Townend bleibt an der Spitze, gefolgt von Piggy March, Tim Price, Tom McEwen und Michael Jung auf Platz fünf. Die Briten beherrschen das Tableau an der Spitze fast nach Belieben. Julia Krajewski, die Olympiasiegerin, folgt auf Platz 18.

Ingrid Klimke auf Rang 28, Christoph Wahler liegt auf 39. Der Aachensieger William Coleman aus den USA sitzt genau auf Rang 50! Alle aufzuzählen, wäre nur verwirrend. Deshalb sei hier noch einmal Andrew Nicolson erwähnt, der, auf Rang 45 liegend, kürzlich das Ende seiner tollen internationalen Karriere bekannt gegeben hat. Dickes Kompliment für seine internationale Karriere!

Wer dezidiert nachlesen möchte, wo wer auf den Weltranglisten liegt, dem seien die Internetseiten der FEI empfohlen unter www.FEI.org