Mir fehlen die Worte. Ich bin fassungslos. Und so geht es gewiss allen, die dieser Tage hören, was sich am vergangenen Sonntag im oberschwäbischen Bad Wurzach im Landkreis Ravensburg ereignet hat.

Ein neunjähriger Junge ist ums Leben gekommen. Er war mit seinem Pferd zu Fuß unterwegs, hatte sich den Führstrick um den Bauch herum gebunden. Weshalb das Pferd plötzlich scheute und in Panik durchging, ist noch unklar. Der Neunjährige wurde – wie die Polizei bekanntgab – „mehrere hundert Meter mitgeschleift“. Dabei erlitt er unter anderem schwere Kopfverletzungen. Als das Pferd stehen blieb, versuchten die Ersthelfer das Kind zu reanimieren. Leider vergeblich. Der Junge erlag seinen schweren Verletzungen.

Welch eine Tragödie. Ich bin in Gedanken bei der Familie des Neunjährigen. Bei seinen Eltern, möglichen Geschwistern, bei seinen Freunden, seinen Schulkameraden, bei allen, die seine Freude am Umgang mit den Pferden mit ihm geteilt haben. Und ich bin in Gedanken auch bei denjenigen, die sich jetzt schwere Vorwürfe machen.

Wie konnte der Junge auf die Idee kommen, sich den Führstrick um den Bauch herumzubinden? Hatte ihn niemand davor gewarnt, ihm vor Augen geführt, was geschehen kann, wenn sein Pferd durchgeht? Offenkundig war das Vertrauen des Neunjährigen zum Pferd so unerschütterlich, dass er sich die latente Gefahr gar nicht vorstellen konnte. Sein Tod macht uns sprachlos. Welch eine Tragödie!

Wir alle, die wir Umgang haben mit den Pferden, müssen uns besinnen, müssen aus der Tragödie lernen. Damit der Tod eines Neunjährigen am vergangenen Sonntag nicht völlig sinnlos ist.