Im Fürstlich Fürstenbergischen Schlossplatz an der Donauquelle laufen die Vorarbeiten für das 65. Spring-, Dressur- und Fahrturnier vom 12. bis 15. September auf Hochtouren. Der Unterbau aus Sand für das neue Dressurstation ist bereits fertig. Die Ausschreibung des Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers soll alsbald veröffentlicht werden. Und was die Springreiter wohl am meisten interessiert: Frank Rothenberger baut die Parcours. Das alles hat mir Matthias Rath, der mit seiner Schafhof Connects den Neustart auf der Baar organisieren wird, am Mittag bei einem Pressetreff in Donaueschingen berichtet.

Wo bisher über viele Jahre die Vierzugfahrer ihre Dressur und ihr Hindernisfahren hatten, dazu einige Hindernisse auf der Marathonstrecke, dort wird vom September an das neue Zentrum für die Dressurreiter liegen. Das nagelneue große Viereck mit 20 mal 60 Metern sowie ein kleinerer Abreiteplatz davor, sind bereits ausgehoben und befüllt: 1400 Tonnen Drainageschotter, 3400 Lochmatten, 80 Tonnen Lavasand und 648 Tonnen Tretschicht wurden eingebracht. Als Drumherum sind mobile Tribünen geplant, dazu VIP-Zelte und die Zelte für die übliche Organisation. Der Stallbereich wird in die Nähe des neuen Dressurzentrums verlegt.

Matthias Rath sagte im Gespräch mit mir: „Alles geht zügig voran. Wir arbeiten mit dem Fürstenhaus und der Stadt vertrauensvoll zusammen. Die erste Ausschreibung für das neue CHI im Schlosspark ist fast fertig – wir werden sie so bald wie möglich veröffentlichen, damit sich die Reiter auch frühzeitig darauf einstellen können.“

Auf meine Frage, wer beim Neustart die Parcours bauen werden, antwortete Matthias Rath kurz und knapp mit einem prominenten Namen: „Frank Rothenberger und seine Assistenten!“ Es ist ganz gewiss nicht notwendig, ausgerechnet an dieser Stelle in meinem Blog Frank Rothenberger näher vorzustellen. Frank selbst und seine Firma, die Hindernisse baut und verleiht, ist weltweit ein Begriff. Seit mehr als zwanzig Jahren verantwortet er die Parcours in der Aachener Soers. In ganz Europa und Übersee hat der in den verschiedenen Serien gebaut.

Die Wahl von Frank Rothenberger zeigt, welchen Stellenwert Matthias Rath und sein Team diesem erfahrenen Kursdesigner zumessen. Wenn demnächst die Ausschreibung öffentlich wird, werden auch die Dressurreiter sehen, was für sie wichtig ist: die Besetzung der Richterhäuschen rund ums neue Viereck. Frank Rothenberger schreibt mir soeben: „Ja, Donaueschingen – tolles Traditionsturnier. Gehört mit Aachen, Hamburg und Wiesbaden zu den ältesten deutschen Turnieren. Sozusagen die „Big4“. Für mich ist es eine absolute Ehre. Ich freue mich sehr, dass ich da eingeladen bin. Damit hab‘ ich alle „Big4″ gebaut.“

Und nun zu den Gespannfahrern: In diesem Jahr gibt’s im Schlosspark lediglich Zweispänner zu sehen. Der Grund: Schon eine Woche nach Donaueschingen findet in Ungarn die nächste Weltmeisterschaft statt. Klar, dass die Topfahrer da keinen Blick für Donaueschingen haben. Im kommenden Jahr 2025 plant man wieder für die Viererzüge. Ihr neues Terrain liegt in der Nähe des bisherigen kleinen Dressurplatzes an der Brigach. Man wird sehen, wie der Einstand nach vier Jahren Pause seit der EM 2019 dort gelingt. Die alten, völlig morschen Geländehindernisse im Park werden jetzt Zug um Zug abgebaut und durch einen neuen Kurs ersetzt.

Schließlich noch dies: Die Investitionen für den Neustart bestreiten, so Matthias Rath, die Stadt und die Schafhof Connects gemeinsam. Das Fürstenhaus, dem der historische Schlosspark seit alters her gehört, stellt dieses Areal mit dem Durchfluss der Brigach sowie vielen alten Bäumen gerne zur Verfügung und setzt darauf, dass das 65. Turnier gut gelingt, um die 1954 begonnene erfolgreiche Tradition fortzuführen. Damals gab’s übrigens kein „nationales Reitturnier“, wie man fälschlich auf Wikipedia lesen kann, sondern nur einen „ländlich geprägten Reitertag am alten Schafstall“. Auf derlei kleine aber wichtige Unterschiede sollte man sehr wohl achten.

Es wäre übrigens die Mühe der Edlen wert, die Turniergeschichte in ihren Anfängen von 1954 an mal genauer zu untersuchen und darzustellen.