Wer frühzeitig seine Pflicht erfüllt, der kann sich entspannt zurücklehnen. Frederic Wandres aus dem Stall Kasselmann hat jetzt mit Bluetooth beim Weltcupturnier in Lyon die Kür gewonnen mit starken 83,415 Prozent. Hut ab! Schade allerdings für das German Masters in zwei Wochen in Stuttgart, denn dort fehlt nun sein Name auf der Nennungsliste für die nächste Station im Weltcup 2023/24.
Vor der Fachpresse in Lyon sagte der 36-Jährige nach seinem Erfolg, der ihm bzw. seinem Pferdebesitzer und Brötchengeber Uli Kasselmann 13 750 Euro Siegprämie einbrachte: „Es ist unglaublich hier zu gewinnen! Ich fühlte mich großartig mit Bluetooth auf dem Viereck. Ich habe die Zeit hier in Lyon wirklich genossen – mit meinem Pferd und mit dem Publikum. Gestern im Grand Prix ging mein Pferd großartig, aber es war noch Platz für Verbesserungen. Heute habe ich etwas stärker in der Piaffe geritten. Aber ich hatte einen Fehler in einer der Pirouetten. Ich habe nach der EM in Riesenbeck kontinuierlich weiter gearbeitet – das ist eine Qualität, die von den Richtern honoriert wird.“
Und weiter: Frederic Wandres, der bis vor gut einer Woche noch auf der Meldeliste für Stuttgart stand, hat seine Pläne nun wohl geändert. Aus Lyon verlautet, Frederic und Bluetooth würden alsbald nach Florida fliegen, um sich dort auf die wichtigen Wettkämpfe der olympischen Saison 2024 vorzubereiten. Wahrscheinlich werde das Paar vom Hof Kasselmann am Weltcupturnier in Wellington teilnehmen.
Platz zwei in der Weltcupkür von Lyon ging an die starke Dänin Nanna Merrald, Dritte der EM von Riesenbeck, auf Blue Hors St. Schufro mit 82,995 Prozentpunkten. Die Zuschauer feierten dieses Paar enthusiastisch. Und Nanna sagte: „Ich habe diese Kür mit ihm zum ersten Male geritten, denn der Hengst war im ersten Teil dieser Saison 2023 im Deckgeschäft.“ Platz drei belegte mit 80,815 Prozentpunkten die Belgierin Pauline Basquin auf Sertorius de Roma Z. Platz vier sicherte sich Patrick Kittel auf Forever Young mit 80,610 Punkten. 15 Pferde waren am Start, Rang zehn ging an Bianca Nowag-Aulenbrock mit Florine (75,625), die übrigens auf dem Meldezettel für Stuttgart steht, ebenso wie Nanna Merrald.
Apropos Stuttgart. Knapp zwei Wochen vor Turnierbeginn am Neckar ist die Nennungsliste noch immer „volatil“ wie man an der Börse sagen würde. Mittlerweile finden sich darauf einige unbekannte Namen: Die Inderin Anush Agrarwalla, Justina Vanagaite aus Litauen und Theodora Livanos aus Griechenland. Von den Geschwistern Werndl aus Aubenhausen leider keine Spur. Isabell Werth, die kurzfristig auf ihren Start in Lyon verzichten musste, steht nach wie vor auf der Startliste für Stuttgart, wo sie – wenn ich es recht im Kopf habe – 14-mal den Mastertitel und neunmal die Kür gewinnen konnte.
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