Das besonders internationale Publikum in den Genfer Palexpo-Messehallen kennt dieses „Spielchen“ schon: 2017 erkämpfte sich der US-Profi Kent Farrington auf Gazelle den Sieg im Großen Preis – heute, am frühen Abend, tat es ihm sein Landsmann und Kollege McLain Ward auf der 16-jährigen Stute Azur gleich. Sein Lohn: 400 000 Schweizer Franken. Publikumsliebling und Titelverteidiger von 2021, Martin Fuchs, musste sich auf Leone Dei geschlagen geben. Trostpreis: 240 000 Fränkli für den Eidgenossen.

Vierzig Pferde am Start, 13 fehlerfrei im Stechen. Etwas zu viele vielleicht. Aber die Erfahrung von den großen internationalen Hallenturnieren lehrt uns: Bei besten Bodenverhältnissen und einer weiten Arena, in der man freiweg galoppieren kann, steigern sich die Pferde von Tag zu Tag. Und am Ende ist es einer schnellen Stute wie Azur eben möglich, den Stechkurs mit langen Geraden in 38,43 Sekunden zu absolvieren. Martin Fuchs blieb mit seinen 39,77 Sekunden ebenfalls unter der Marke von 40 Sekunden. Shane Sweenham, der Ire, brauchte im Sattel von James Kann Cruz 40.48 Sekunden; Platz drei für ihn und 180 000 Schweizer Franken.

Auch Daniel Deusser ritt mit seinem 14jährigen Tobago ins Stechen, wurde am Ende bester Deutscher, erhielt noch 52 000 Euro für Platz sechs. Aber die Chance, das Sieggeld zu kassieren, dazu einen Bonus von 500 000 Euro, konnte er leider nicht nutzen. Gerrit Nieberg und sein Ben, vor Genf groß angekündigt als der zweite deutsche Reiter mit Chancen auf einen Bonus von 250 000 Euro, startete nicht. (Wer die aktuellen Gründe dafür kennt, soll sich bitte bei mir melden: www.t-borgmann@gmx.de) Tja, was soll da Henrik von Eckermann sagen: Der Weltmeister und Top-Ten-Final-Sieger vom Freitag musste mit seinem King Edward einen Abwurf im Umlauf hinnehmen, landete am Ende nur auf Platz 23.

Immerhin, Andre Thieme, der Europameister, ritt seine Chakaria fehlerfrei im Stechen (44.90 Sek.) auf Rang neun und bekam noch 20 000 Euro. Christian Ahlmann und sein zwölfjähriger Hengst Dominator landeten auf Rang elf, wofür es 10 000 Franken gab. Jana Wargers und ihr Limbrigde hatten einen Abwurf im Umlauf, was Rang 25 war. Marcus Ehning und sein Stargold hatten zwei Abwürfe, stehen als 28. auf dem Ergebniszettel. Die nächste Runde im Rolex Grand Slam gibt’s im März in Herzogenbosch.