Das Jahr neigt sich dem Ende. Nie zuvor gab’s für die Weltelite der Springreiter so viel Geld zu verdienen wie anno 2023. Bevor die Weihnachtstage den Lockruf des Geldes unterbrechen, blicken wir in die Palexpo-Messe am Genfer Flughafen, wo morgen das letzte Grand-Slam-Turnier der Saison beginnt, dotiert mit mehr als zwei Millionen Franken. Für das Top-Ten-Finale am Freitag liegen 505 000 Franken bereit, für den Großen Preis am Sonntag sind es 1,105 Millionen. Der Sponsor heißt übrigens Rolex.

Der Blick in die Geschichte sieht so aus: Anno 1926 machten die Genfer ihr erstes internationales Springturnier – irgendwo im Stadtzentrum, wie es heißt. Zwischen 1928 und 1983 organisierten die Genfer das Schweizer Nationenpreisturnier, vergleichbar dem CHIO in Aachen. 1979 gastierte in Genf der neu geschaffene Weltcup, 1996 das erste Weltcupfinale. 2010 sah man den 50. CHI.

Heute sagen die Veranstalter, man lade zum 62. Turnier. Zugleich gehe es um das 22. Top-Ten-Finale, ausgerichtet vom Internationalen Klub der Springreiter (IJRC). Und den Großen Preis im Rahmen des Rolex-Grand-Slam gebe es zum zehnten Male. Dieses Finale besteht seit 2001. Die ersten sieben Finals wurden in Genf ausgetragen, 2008 in Brüssel, 2009 und 2011 in Paris, 2013 in Stockholm, seit 2014 wieder in Genf. Wo man 2012 war, scheint in Vergessenheit geraten.

Nochmal zur Geschichte: 2001 und 2002 siegte Ludger Beerbaum auf Goldfever und Gladdys. 2004 gewann Meredith Michaels-Beerbaum mit Shutterfly, ebenso 2006. 2009 siegte Marcus Ehning auf Plot Blue, 2012 Christian Ahlmann auf Taloubet, 2013 Daniel Deusser auf Evita. Vor einem Jahr glückte es Henrik von Eckermann auf seinem WM-Sieger King Edward.

Wichtig zu wissen: Startberechtigt an diesem Top-Ten-Finale sind die punktbesten zehn Reiter der aktuellen Weltrangliste, heuer also der vom 30. November. Die Finalisten sind: Henrik von Eckermann, Ben Maher, Kent Farrington, Martin Fuchs, Steve Guerdat, Julien Epaillard, Simon Delestre, Max Kühner, Harrie Smolders und Shane Sweetnam. Eigentlich war McLain Ward qualifiziert, aber der verzichtet auf die Tour nach Europa, die nicht in seinen Turnierplan passt. Auf den Sieger warten am späten Freitag Abend 160 000 Franken, auf den Zweiten 115 000 und auf den Dritten 75 000 Franken.

Im Großen Preis am Sonntag, der zum Rolex-Grand-Slam gehört, geht es um 1,105 Millionen Franken, davon 370 000 für den Sieger, 220 000 für den Zweitplatzierten und 160 000 für den Drittplatzierten. Meinen Blick auf die Sonderboni, die sich führende Reiter wie etwa Aachen-Sieger Marcus Ehning holen können, verschiebe ich auf den Sonntag. Den Blick auf die Siegerliste seit 2003 möchte ich hingegen nicht versäumen: Vor einem Jahr gewann Henrik von Eckermann, davor zweimal Martin Fuchs, 2018 siegte Marcus Ehning, 2017 Kent Farrington, der sich trotz weiter Anreise die Chancen nicht nehmen lässt.

Soviel an Vorschau für heute. Die nächsten Tage bieten genügend Gelegenheit, nach Genf zu blicken und den Topsport zu verfolgen.