Kurz vor diesen Ostertagen, die gut geeignet sind, ein wenig inne zu halten und uns Gedanken zu machen über den Auftakt in die Grüne Saison der Springreiter, erreichte uns aus der Zentrale der Global Champions Tour im niederländischen Valkenswaard folgende Nachricht: Die Ausrichter der Playoffs in Prag und Riad haben eine Übereinkunft geschlossen: Von diesem Jahr an bis zum Jahr 2029 wechseln sich die beiden Orte ab in der Austragung. Anders gesagt: Die Global Champions Tour, 2006 begründet, ist für die kommenden fünf Jahre so gut wie gesichert.

Am Cannstatter Wasen in Stuttgart wird man, wenn ich es recht sehe, diese Absprache mit gemischten Gefühlen aufnehmen, denn die Playoffs in Prag wurden im vergangenen November termingleich mit den German Masters ausgetragen. In dieser olympischen Saison 2024 sollen die Playoffs in Riad ein Wochenende nach den Stuttgarter Tagen in der Schleyerhalle stattfinden.

Das bedeutet: Die fürs Finale qualifizierten Toppferde werden frühzeitig nach Riad gebracht – Starts in Stuttgart sind kaum möglich, will man die Pferde gegen Ende der Olympiasaison nicht überfordern. Und wer’s vergessen hat, der sei daran erinnert: In der Prager o2-Arena lag die Dotierung im vergangenen Herbst bei nicht weniger als elf Millionen Euro! Ich geh‘ mal davon aus, dass sich die Scheichs von Riad für ihr Playoff-Turnier 2024 auch nicht gerade lumpen lassen.

In den unendlichen Weiten des Internets finden wir bereits an diesem Karfreitag die ersten wichtigsten Fakten und Daten zur nächsten Global-Tour-Station am Strand von Miami Beach. Kommendes Wochenende, 3. bis 6. April, geht’s dort um die zweite von insgesamt 16 Runden in diesem Jahr. Im Collins Park Beachfront haben die Turniermacher eine Sandarena von 40 auf 85 Metern angelegt. Das Meer ist nur wenige Meter entfernt.

Im Teamspringen, also der Champions League, liegen zweimal 105 000 Euro Preisgeld bereit. Im Großen Preis für die Einzelreiter am nächsten Samstag geht es um 350 000 Euro, davon 115 500 Euro für den Sieger. Parcourschef ist übrigens der hierzulande nur wenig bekannte Kanadier Peter Grant. Rechnet man die diversen Rahmenspringen hinzu, liegt die gesamte Dotierung am Strand von Miami bei rund 700 000 Euro.

Beim Blick auf die vorläufige Starterliste sehen wir bei A wie Australien Edwina Tops-Alexander an der Spitze. Die Frau von Tourgründer Jan Tops feiert übrigens gerade heute ihren 50. Geburtstag: Glückwunsch! Wo Edwina feiert, weiß ich nicht. Aber sportlich-nobel-stilecht wird’s wohl sein.

Ansonsten finden wir die üblichen Verdächtigen: Simon Delestre, Julien Anquetin und Olivier Robert für Frankreich, Maikel van der Vleuten und Sanne Thijssen für die Niederlande, Laura Kraut, Jessica Springsteen, Kent Farrington und andere für die USA, Ben Maher und Jack Whitaker für Großbritannien, nur Malin Baryard-Johnsson für Schweden sowie ein Quintett für Deutschland: Deusser, Ahlmann, Eckermann, Schulze Tophoff und Kukuk,

Die nächste Station hinter Miami Beach liegt übrigens ein Wochenende später in der Höhe von Mexiko City (11. bis 14. April). Und noch ein Wochenende später trifft sich die große Welt der Spring- und der Dressurreiter zum Weltcupfinale in Riad. Dotierung 2,6 Millionen Euro.

Wobei mir, wenn wir schon wieder von Geld sprechen, dieses einfällt: Wer sich die Mühe macht, die offizielle Ausschreibung einmal peinlich genau zu studieren, der findet einen Passus, den man nicht unterschlagen sollte: Auf alle Geldpreise erheben die US-Finanzbehörden eine Steuer von 30 Prozent!

Frohe Ostern Ihnen allen aus Stuttgart!