In Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens, herrschen aktuell vier Grad, gefühlt null Grad. Kein Wunder also, dass sich der Andrang zum Weltcupturnier am kommenden Wochenende ziemlich in Grenzen hält. Für die zehnte von elf Etappen in der Dressur liegen nur zwölf Nennungen vor. Im Springen, der 14. und damit letzten Station, dürfen wir ein gemischtes Feld erwarten. Einige wenige wollen den Sprung ins Finale nach Riad noch schaffen.

Das Scandinavium von Gothenburg, 1971 erbaut zur 350-Jahr-Feier der Stadt, zählt nach wie vor zu den größten Arenen in Nordeuropa. Seit 1977 gibt’s dort alljährlich ein Hallenturnier. Als Volvo mit Peer  Gyllenhammer an der Spitze noch der Hauptsponsor des Weltcups der Springreiter war, fanden die Finals alle zwei Jahre in Göteborg statt. Das ist schon lange Zeit nicht mehr der Fall. Gleichwohl schaffen es die Schweden für das Cupspringen am Sonntag eine Dotierung von annähernd 310 000 Euro bereitzustellen. Die großen Zeiten des Sponsors Volvo sind leider vorbei. Wobei ich mich daran erinnere, dass es damals für die Sieger stets ein nagelneues Auto dieser prestigeträchtigen Marke gab.

Henrik von Eckermann, der Weltmeister und die Nummer eins der Weltrangliste, kann es sich kaum leisten, in Göteborg nicht anzutreten: Also hat er seine beiden Toppferde gen Norden geschickt: King Edward und Iliana. Mit 75 Zählern steht Henrik ganz oben auf der Punkteliste für Riad. Sehr wahrscheinlich hat er ein entspanntes Wochenende im Scandinavium mit Fans, Freunden und seiner schwedischen Verwandtschaft. Allein 20 schwedische Namen finden sich auf der Startliste für die Springen. Ihr Landsmann Peter Lindström baut die Parcours. Noch Fragen?

Aus deutscher Sicht haben Christian Ahlmann, Teike Carstensen und Mario Stevens genannt. Christian belegt aktuell den 18. Rang mit 32 Punkten. Er muss in Göteborg am Sonntag etwas Zählbares zustande bringen, sonst wird es nichts mit dem lukrativen Finale im Orient. So ähnlich geht es auch Scott Brash, der nur 25 Punkte hat und auf Rang 25 hängt. Er braucht mindestens zehn Zähler mehr. Leicht wird das nicht, denn auch Kevin Staut, Denis Lynch, Bertram Allen, Harrie Smolders und Yuri Mansur haben gemeldet.

Für die Dressurreiter bedeutet Göteborg die zehnte von elf Stationen. Ihre Dotierung beträgt üppige 86 200 Euro, deutlich mehr als anderswo. 31 200 Euro liegen für den Grand Prix bereit, 55 000 Euro für die Kür, davon 15 125 Euro für den Sieger oder die Siegerin, Da tippe ich mal mutig auf Nanna Merrald und Blue Horse Zepter. Aus den Niederlanden kommt Tamar Zweistra mit Hexagons Ich Weiss. Auch gut für eine Goldene Schleife. Deutsche Pferde? Fehlanzeige!

Vom 7. bis zum 10. März haben die Dressurleute im niederländischen Herzogenbosch ihre letzte Chance Punkte zu sammeln. Alles, was Rang und Namen hat, wird dort antreten: Wie schon gesagt – auch „Littie“ Fry, Emellie Scholtens, Isabell Werth und Matthias Rath. Für alle, die es vergessen haben: Jessica von Bredow-Werndl verzichtet auf einen Start beim Finale. Wer noch mehr wissen möchte – www.gothenburghorseshow.com