Louis Konickx, der niederländische Parcoursbauer in den Brabanthallen von Herzogenbosch, antwortete dieser Tage auf folgende Frage der Rolex-PR-Abteilung: „Was wäre für Sie der tollste Moment dieses Turniers?“ Seine Antwort: „Der tollste Moment wäre für mich, wenn ein Niederländer gewinnt!“ Sein 41-jähriger Landsmann Willem Greve im Sattel des elfjährigen niederländischen Hengstes Highway tat ihm vor wenigen Minuten den Gefallen: Sieg im Großen Preis – der erste niederländische Sieg in einem Springen der Rolex-Grand-Slam-Serie seit deren Beginn vor zehn Jahren. Siegprämie 330 000 Euro. Chapeau! 

Unter dem bittersüßen Motto „Knapp daneben ist auch vorbei“ muss sich Topfavorit Henrik von Eckermann heute einen Schnaps gönnen, um seine Enttäuschung hinunterzuspülen: Greves Hengst galoppierte im Stechen der besten neun von 38 Pferden nach genau 33,70 Sekunden fehlerlos über die Ziellinie – Henriks Toppferd King Edward brauchte für dieselbe Strecke genau 33,74 Sekunden – vier verdammte Hundertstel länger! Zum Haareraufen! (Preisgeld immerhin 200 000 Euro).

Platz drei für den Niederländer Harrie Smolders auf Uricas, auch einer der Topfavoriten. Endzeit: 34,66 Sekunden und 150 000 Euro. Platz vier für Martin Fuchs auf Leone Dei in 35,11 Sekunden. Preisgeld 100 000 Euro. Sodann Denis Lynch auf Brooklin in 37,89 Sekunden, vor Pieter Devos aus Belgien auf Toupie, dahinter Altmeister Marcus Ehning auf Priam du Roset in 42,87 Sekunden. Markus machte einen Sicherheitsritt, was sehr vernünftig war; er bekam immerhin noch 30 000 Euro. Zweitbester Deutscher war Cristian Kukuk auf Mumbai als 11. nach einem Abwurf im Umlauf.

Ansonsten war der deutsche Auftritt heute in den Brabanthallen nicht gar so prickelnd: 28.Richard Vogel auf Cepano mit sage und schreibe 20 Punkten. Aufgegeben hatten Hansi Dreher auf Vestmalle, Jana Wargers auf Clash Royale und Daniel Deusser auf Gangster. Insgesamt gaben neun Reiter auf. Die nächsten Stationen der Rolex-Serie, die seit 2018 auch in Herzogenbosch Station macht, sind Aachen, Calgary und Genf.

Rolex hat heute übrigens eine Million als Preisgeld ausgeschüttet, dennoch eine Menge Geld gespart, weil niemand dem mit einer Million extra dotierten Grand-Slam-Gesamtsieg nähergekommen ist.