Wo Pferde sind, da ist immer ein Risiko. Und wo Pferde sind, kann von einer Sekunde auf die andere alles anders sein. So ist es leider vergangene Woche Christa Jung ergangen: Die international renommierte Parcourdesignerin aus Bad Friedrichshall erlitt schwere Kopfverletzungen, als sie bei sich zu Hause ein Pferd vom Stall zur Koppel führte. Das Pferd stürmte los, schlug aus und traf die 67-Jährige am Kopf. Christa Jung liegt im Heidelberger Krankenhaus. Lebensgefahr hat gottlob nicht bestanden.
Zunächst einmal und zuallererst: Gute Besserung Christa Jung! Die gesamte Reiterfamilie, die sich von morgen an in der Stuttgarter Schleyerhalle trifft zum 37. German Masters, wünscht ihr rasche und vollständige Genesung!
Daran allerdings, dass Christa Jung ihre Aufgaben als Parcoursbauerin in Stuttgart wahrnehmen kann, ist verständlicher Weise nicht zu denken. Andreas Krieg, in der dreiköpfigen Turnierleitung verantwortlich für den Bereich Springen, sagte mir vor einer Stunde in der Schleyerhalle: „Wir alle waren geschockt, als wir von Christas Unfall gehört haben. Wir wünschen ihr das Beste!
An Christas Stelle, so Andreas Krieg, werde ihr niederländischer Kollege Louis Konickx die führende Aufgabe des Parcoursbauers beim German Masters übernehmen. Andreas sagte mir: „Christa und Louis, der schon öfters mit ihr zusammen bei uns gebaut hat, verfügt über sämtliche geplanten Parcours. Durch ihre lange und höchst professionelle Zusammenarbeit lagen zur Zeit des Unfalls alle für Stuttgart geplanten Kurse bereits komplett vor. Mit seinen Assistenten Phil Schmauder und Ralf Hollenbach sowie dem gesamten Aufbauteam werde es keinerlei Probleme geben.“
Louis Konickx, 69 Jahre alt, ist im internationalen Parcoursbau kein Unbekannter: Bei den Olympischen Spielen von Tokio 2021 war er Technischer Delegierter. In den vergangenen Jahren hat Louis unter anderem beim Finale um den Nationscup in Barcelona verantwortlich gebaut, ebenso beim Weltcupfinale 2018 in Paris und 2016 in Göteborg.
Konickx zeichnete unter anderem verantwortlich bei den Europameisterschaften 2019 in Rotterdam sowie in Göteborg 2017. Ebenso beim Weltcupfinale 2012 in Herzogenbosch. In der niederländischen FN hat Louis Konickx frührende Ämter als Parcourschef bekleidet. Er besitzt, wie auch Christa Jung, den „Level 4“, die höchste Stufe an Reputation, die man als Parcourschef überhaupt erreichen kann.