„So ein Wochenende hat man nicht alle Tage.“ Mit diesem markanten Satz hat Harry Charles vor zwei Wochen in Stuttgart seine erfolgreichen Tage am Neckar kommentiert. Er hatte den „German Master“ gewonnen und Platz zwei belegt im Weltcupspringen. Heute gegen Abend, vor gut einer Stunde, hätte er dasselbe sagen können: Sieg auf dem belgischen Hengst Sherlock, erst zehn Jahre alt – Siegprämie 99 000 Euro. Am Freitag hatte er auf seinem Stuttgart-Sieger Billabong ein Springen gewonnen, Siegprämie 33 000 Euro. Hut ab vor Harry Charles!
Die siebte Station auf der Weltcuptour 2023/24 führte den Tross an den nordwestlichen Rang von Spanien. Im Messegelände „Casas Novas“ standen heute vierzig Pferde auf der Startliste. Dotierung 300 000 Euro. Insgesamt gab’s über alles rund 724 000 Euro an Preisgeld. Die spanische Steuer beträgt allerdings 24 Prozent. Gleichwohl kann sich das sehen lassen – wer Prag als Maßstab nimmt, der lebt immer unzufrieden. Max Kühner gehört gewisslich nicht dazu: Für seinen zweiten Platz heute auf Julius Cäsar, einem erst neunjährigen Niederländer von Couleur Rubin, holte er sich 60 000 Euro Platzgeld. Rang drei und 45 000 Euro für den Spanier Armando Trapote auf dem zwölfjährigen Holsteiner Tornado.
Christian Ahlmann mit Mandato auf Platz neun musste mit 6000 Euro zufrieden sein. Mario Stevens mit Starissa wurde 17., Philipp Weishaupt mit Coby 19. und Philipp Schulze Topphoff mit Clemens 20. Vom 13. bis 18. Dezember geht’s in London um die achte Station. Kommendes Wochenende trifft sich die Weltelite in Genf, wo unter anderem das Top-Ten-Finale am Freitagabend ansteht.
Zum guten Schluss der kurze Schwenk nach Norden: Den Großen Preis von Stockholm sicherte sich die Schwedin Petronalla Andersson auf Odina aus dem Stall ihres Lebensgefährten Stefan Conter. Siegprämie 26 500 Euro. Platz zwei für Harrie Smolders auf Deesse, Platzgeld 16 000 Euro. Und auf Platz drei Peder Fredricson, der Europameister von 2017, auf Hansson, Prämie 12 000Euro. Philipp Rüping ritt den Holsteiner Hengst Casallco aus dem Besitz von Paul Schockemöhle auf Rang sechs. Kevin Staut, der Weltcupsieger von Stuttgart, hatte keinen guten Tag, wurde auf Chloe nur 17. und damit Letzter.
Bis dato liegt die Punkteliste im Weltcup noch nicht vor. Die ergänze ich später, versprochen! Nein, nicht später, sondern sofort (20.04 Uhr). Harry Charles setzt sich nach seinen Erfolgen von Stuttgart und La Coruna an die Spitze mit jetzt 55 Punkten. Dahinter liegen Be Maher (52), Henrik von Eckermann (51), Rene Dittmer (42), Richard Howley (40), Kevin Staut (40), Max Kühner (35), Julien Epaillard (34), Martin Fuchs (32) und Steve Guerdat (31). Um das Cupfinale im April in Riad zu erreichen, braucht man erfahrungsgemäß mindestens 35 Punkte. 18 Startplätze hat die Westeuropaliga zu vergeben.
Schönen Abend noch aus dem eiskalten Stuttgart!