Schade, wirklich sehr schade. Uli Kasselmann, der erfahrene Turniermacher aus Hagen am Teutoburger Wald, sieht keine Chance mehr auf die Fortsetzung seiner Dressurturniere vor Schloss Monrepos in Ludwigsburg. Vor wenigen Minuten sagte er mir am Dressurstadion in Aachen: „Wir können das Dressurturnier leider nicht fortsetzen – ich sage es hiermit ab!“ Begründung: „Die Behörden haben uns zu viele Auflagen erteilt, die wir nicht akzeptieren können.“
Isabell Werth lobte die Premiere vor zwei Jahren so: „Ich bin begeistert von dieser historischen Anlage und dem idyllischen Park.“ Auch Dorothee Schneider und viele andere Aktive machten dem Schlosspark von Ludwigsburg sowie dem Ausrichter Uli Kasselmann und seinem Team vielerlei Komplimente. Noch vor wenigen Wochen äußerte sich der Macher internationaler Turniere auf seiner Anlage in Hagen zuversichtlich, in Ludwigsburg eine neue Tradition anspruchsvoller Dressurturniere schaffen zu können.
Vor wenigen Minuten allerdings klang das ganz anders: „Wir bräuchten vor dem Monrepos einen anderen, besseren Reitboden. Aber das will das Landratsamt nicht gestatten. Es ist finanziell nicht darstellbar, den Boden nach dem Turnier wieder wegzunehmen. Man verlangt von uns Zusagen und spricht sogar von möglichem Schadensersatz.“ Das Haus Württemberg sei auf seiner Seite, habe gehofft, das Reitturnier werde fortgeführt – aber daraus wird jetzt nichts.
Uli Kasselmann ist, was ich verstehe, nicht bereit, ein enormes finanzielles Risiko einzugehen, ohne die Garantie, dass er vor dem Monrepos mittel- und langfristig sicher planen kann. Normalerweise gelingt, was der renommierte Pferdehändler und Eventmanager anpackt. In Ludwigsburg leider nicht. Der Südwesten ist um ein erfreuliches Reitturnier ärmer.