Das dramatische Finale im Weltcupspringen von Basel haben wir noch vor Augen: Letzten Sonntag siegte Weltmeister Henrik von Eckermann auf King Edward mit nur sechs Hundertstel Vorsprung vor Marcus Ehning auf Stargold. Morgen beginnt das traditionsreiche Turnier auf der Leipziger Messe – kein leichtes Unterfangen für den rastlosen Macher Volker Wulff: Topstars wie der Weltmeister, wie Daniel Deusser, Martin Fuchs, Steve Guerdat und John Whitaker kommen nicht. Das Weltcupspringen am Sonntag ist „nur“ mit 180 000 Euro dotiert, gegen 330 000 Franken in Basel. So what!
Das hippologische Leipziger Allerlei mit den noblen Basler Tagen und Nächten in der St. Jakobshalle zu vergleichen liegt auf der Hand, ist aber nur unter fairen Gesichtspunkten zulässig. Vor einem Jahr glänzte der Name „Partner Pferd“ weltweit als Martin Fuchs das Weltcupfinale der Springreiter gewann und Jessica von Bredow-Werndl das Finale auf dem Dressurviereck. Jetzt, ein Jahr nach diesem Highlight, kehrt man auf dem historisch bedeutsamen Messegelände quasi zur Tagesarbeit zurück. Es ist die elfte von 14 Stationen im Weltcup. Der Kampf um die 18 Startplätze aus der Westeuropaliga beim Finale im April in Omaha/Nebraska biegt auf die Zielgerade ein.
Für reichlich Spannung ist am Sonntag von 15 Uhr an gesorgt: Aus Basel kommen unter anderem Christian Ahlmann, Hansi Dreher, Marcus Ehning (ohne Stargold), Gerrit Nieberg (mit Ben), Bryan Balsiger und Pius Schwizer, Max Kühner, Dennis Lynch, Kevin Staut und Julien Epaillard. Janne Friederik Meyer-Zimmermann hat genannt, ebenso Richard Vogel, der Sieger von Stuttgart, und seine Partnerin Sophie Hinners, dazu Jana Wargers, Philipp Weishaupt und viele andere. Die Qualifikation am Freitag zum Weltcupspringen am Sonntag ist mit 100 000 Euro dotiert, das Championat von Leipzig am Samstag mit 80 000 Euro. Das ist ja nicht nix! Die Springreiter bekommen insgesamt 445 000 Euro. (In Basel warens 830 000 Franken).
Für die mutigen Wagenlenker ist und bleibt Leipzig ein gutes Pflaster, besser gesagt Geläuf. Den perfektionistischen Boyd Exell als hohen Favoriten zu bezeichnen, versteht sich von selbst. Der Schwabe Michael Brauchle und der Hesse Georg von Stein wollen Boyd das Leben auf dem Kutschbock möglichst schwer machen, desgleiche Vater und Sohn Chardon und ihr Freund Koos de Ronde aus Holland. Aus Belgien kommt Glenn Geerts, aus der Schweiz Jerome Voutaz, fürs Finale in Bordeaux bereits qualifiziert, ebenso wie der Superstar Boyd Exell. Dotierung über alles in Leipzig 32 000 Euro. Finale am Sonntag um 12.30 Uhr. (Weltcupdressur gibt’s in Leipzig heuer nicht, dafür Voltigieren.)
Zum Leipziger Allerlei zählen die bunten Touren für die Amateure. Kein Wunder, dass es früh morgens beginnt und spätabends erst endet. Dabei sind die Medien in Sachsen den Leipziger Tagen und Nächten herzlich zugetan. Das Fernsehen des MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) lässt sich nicht lumpen. Näheres im Internet unter www.partner-pferd.de und/oder www.engarde.de