Dieser Sonntag wird wohl in die Annalen der Global Champions Tour eingehen: Edwina Tops-Alexander, seit 2011 die Ehefrau von Tourgründer Jan Tops, stuerte ihren 13-jährigen niederländischen Wallach Fellow Castlefield fehlerfrei über den Normalparcours beim „Grand Premio de Madrid“. Und das war’s dann auch schon für die 49-Jährige: Spiel, Satz und Sieg würde man beim Tennis sagen. Edwina brachte die besonders üppige Siegprämie von 165 000 Euro in die Kasse ihrer Pferdebesitzern: keine Geringere als Athina Onassis. Jedwede Anspielungen auf Athinas finanzielle Lage verkneife ich mir an dieser Stelle ausdrücklich.

Besonders häufig kommt das ja nicht vor, dass von vierzig Pferden nur eines fehlerfrei bleibt. Der Blick auf die Ergebnistabelle dieses Großen Preises von Madrid offenbart uns ein Kuriosum: Der Däne  Andreas Schou auf dem Holsteiner Darc de Lux und der Niederländer Jur Vrieling auf Long John Silver kamen mit jeweils einem Zeitstrafpünktchen ins Ziel: Schou kassierte für seinen zweiten Platz in 78,03 Sekunden glatte 100 000 Ero, Vrieling, mit 78,82 Sekunden dahinter, durfte seine Besitzer mit 75 000 Euro erfreuen. Kompliment für Philipp Schulze Topphoff, der auf Clemens de la Lande Rang vier eroberte und 50 000 Euro für die Familienkasse bekam.

Auf Platz vier der mir und gewiss vielen von uns unbekannte Türke Omer Karaveli auf dem Belgier Maurice; 30 000 Euro für das Equestrian Team Holding. Beide, Philipp und Omer, kamen mit jeweils drei Strafpunkten ins Ziel. Die Zeit war knapp bemessen. Gleich dahinter Ludger Beerbaums irischer Bereiter Eoin McMahon auf der Schimmelstute Mila, elfjährig, von Monte Bellini aus der Hengststation seines Brötchengebers. Ludger äußert sich via Pressemail lobend über seinen Jockey, dem er zutraut, konstante Erfolge zu erreiten, wenn sich beide, Mila und Eoin, noch besser aufeinander eingestellt haben.

Schauen wir nach den übrigen deutschen Reiter*innen: Patrick Stühlmeyer und Drako de Maugre mit fünf Punkten auf Rang 16. Gerrit Nieberg und sein Ben mit harten 16 Punkten auf Rang 34. Katrin Eckermann auf Cala Mandia, die Siegerin von Miami Beach, schied aus, Christian Kukuk und sein Mumbai gaben auf.

Die Dotierung von Madrid, glatte 500 000 Euro, waren das höchste Preisgeld in dieser Saison bisher. Madrid steht als Station Nummer vier auf der Agenda – nach Doha, Miami Beach und Mexiko City. Weiter geht’s demnächst an der Cote d’Azur in St. Tropez und Cannes. Auf der aktuellen Punkteliste nach vier Stationen führt der Niederländer Maikel van der Vleuten (109), vor Malin Baryard-Johnsson (99) und dem für Belgien reitenden Abdel Said (79), die Plätze vier und fünf für David Will und Hansi Dreher (beide 72). Nach diesen vier Stationen stehen bereits 91 Aktive auf der Punkteliste. Das beweist die Attraktivität der Global Tour.

Kurz zum Schluss: In der Global Champions League, also der Teamkonkurrenz, haben die Niederländischen Profis Vrieling und Smolders einen Sieg eingefahren und dafür exakt 32 618,02 Euro bekommen. Rang zwei für die belgischen Gebrüder Philippaerts, Prämie 27 253,22 Euro. Platz drei für Katrin Eckermann und Simon Delestre, dazu 22 061,37 Euro. Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, wie diese ungeraden Werte zustande kommen. Das Teamspringen von Madrid war übrigens mit 250 000 Euro dotiert.

Kleiner Nachsatz: Den Großen Preis bei der Royal Windsor Horse Show vor dem weltberühmten Schloss hat Martin Fuchs auf Conner Jei gewonnen, Siegprämie 125 000 Euro. Platz zwei für Olympiasieger Ben Maher auf Explosion, Prämie 100 000 Euro. Bertram Allen wurde Dritter auf Amiro, Prämie 75 000 Euro. Rang elf für Jana Wargers und ihren Limbridge, Preisgeld 12 500 Euro.

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