„Eckermann siegt!“ Das wäre in diesen Tagen, am Übergang der Hallensaison ins Freie, wahrlich nichts besonderes: Eckermann gewinnt schließlich meistens, wenn’s um das große Geld geht und ums Prestige. Doch beim zweiten Grand Prix der neuen Global Champions Tour muss man an diesem Sonntag ganz genau hinschauen: Henrik von Eckermann und seine brandenburgische Stute Calizi schafften heute Nacht Ortszeit  nämlich nur Platz elf, müssen mit läppischen 3000 Euro zufrieden sein. Der Sieg und 100 000 Euro gehen – genau wie vor einem Jahr an gleicher Stelle – an Katrin Eckermann und ihre Westfälin Cala Mandia. Chapeau!

Wie die Kollegin Corinna Philipps von „spring-reiter.de“ berichtet, zeigte sich die 32-jährige Deutsche Meisterin von 2022 „berührt von diesem Erfolg“. Es sei für sie „etwas ganz Besonderes, hier zum zweiten Male zu gewinnen“. Dabei sah eigentlich David Will auf seinem elfjährigen Belgier My Prins van Dorperheide wie der sichere Sieger 2023 aus – die Zeit von 39,14 Sekunden hätte gereicht, aber das verflixte Klötzchen warf die beiden auf Platz fünf zurück: Trostpreis 17 000 Euro.

Nur sieben von 39 Pferden erreichten das Stechen. Platz zwei für den Spanier Eduardo Alvarez Aznar auf Bentley de Sury, Preisgeld 60 000 Euro. Dritter wird Maikel van der Vleuten auf Beauville, 45 000 Euro Prämie. Beste US-Reiterin und einzige in der Platzierung: Die erfahrene Margie Goldstein-Engle (65) auf dem Rheinländer Dicas von Diarado mal Cassini, 30 000 Euro Preisgeld. Mal wieder kein guter Tag für die amerikanische Equipe. Schade, dass Hansi Dreher und sein Elysium genau einen Rang aus der Platzierung waren. Jens Baackmann debütierte auf der Holsteinerin Caja als 15. am Strand von Miami.

Im Schatten ritt heuer in Florida Daniel Deusser, der sich für diesen Grand Prix nicht qualifizieren konnte – ein Novum. Schade. Auch Philipp Schulze Topphoff schaffte es nicht. Christian Kukuk kam auf Rang 21 durchs Ziel. Christian Ahlmann auf Solid Gold Z gab in der ersten Runde auf. Ebenso Anna Kellnerova mit Catch me if you can. McLain Ward und sein Toppferd Contagious sammelten 22 Strafpunkte, wurden nur 33. Auch Scott Brash gab auf. Edwina Tops-Alxander blieb nach 14 Fehlerpunkten nur Rang 30. Es gibt also für viele Akteur*innen noch mächtig Luft nach oben.

Der Blick auf die Einzelwertung, die noch nicht allzu viel Aussagekraft besitzt: An der Spitze liegt Maikel van der Vleuten vor Malin Baryard-Johnsson, Hansi Dreher, Christian Kukuk, Abdel Said, Katrin Eckermann und Philip Weishaupt gleichauf. Namensvetter Henrik ist nur 21., was sich aber wohl bald ändern dürfte. Beste US-Reiterin ist die erwähnte Margie Golstein-Engle auf dem elften Punkterang. Demnächst trifft sich der von Jan Tops geführte Zirkus in Mexiko City, hernach in Madrid, St. Tropez und Cannes.

Grüße aus dem verregneten Stuttgart.