Im Kentucky Horse Park hat Michael Jung soeben seinen fünften Sieg im Fünf-Sterne-Klassiker von Lexington geschafft. Chapeau!  Nach der Dressur und einer souveränen Runde im Gelände standen für ihn und FischerChipmunk nur 20,1 Minuspunkte zu Buche. Nach einer Nullrunde im Parcours ist es für Michael Jung ein glänzender Start-Ziel-Sieg.  Rang zwei geht an die Britin Yasmin Ingham auf dem Franzosen Banzai du Liore mit 31,7 Zählern, dahinter der US-Profi Doug Payne auf Quantum (38,4).  

Der Geländekurs in dem rund tausend Hektar großen Horse Park vor den Toren von Lexington brachte die erwartete Selektion zwischen Spreu und Weizen. Von den gestarteten 44 Pferden sind noch 30 in der Wertung, exakt gesagt: Vor der Verfassungsprüfung! Die 6300 Meter lange Strecke mit ihren 28 Hindernissen war in der Mindestzeit von 11,04 Minuten zu durchreiten. Sieben Pferde schieden aus, vier Reiter gaben auf. Zwei Pferde mussten verletzt in die Tierklinik gebracht werden. Nur drei Reitern glückte eine fehlerlose Runde: Michael Jung und Chipmunk in 10,53 Minuten, sodann den beiden erfahrenen Amerikanern Boyd Martin und Philipp Dutton. Zwei US-Pferde wurden in der Verfassungsprüfung vor dem Springen „not accepted“.

Michael Jung sagte nach seinem Ritt, der einmal mehr eine Demonstration seiner überragenden Reitkunst war: „Ich bin heute sehr stolz auf mein Pferd! Ich bin absolut glücklich. FischerChipmunk ist ein großartiges Pferd, er hat eine Menge Talent, eine super Qualität – heute im Gelände ging er so kraftvoll, fast wie bei einem Rennen auf der Flachbahn. Er sprang großartig und war in jeder Sekunde bei der Sache. Es war für mich ein wunderbares Gefühl, ich habe die gesamten elf Minuten genossen.“

Das soeben bei 15.52 Uhr Ortszeit in Lexington zu Ende gegangene Springen sah ungewöhnlich viele Fehler für einen Wettkampf dieses Niveaus. Von den 30 Finalisten schafften nur sechs eine fehlerlose Runde über die 13 Hindernisse mit 16 Sprüngen: Michael Jung, Doug Payne, Pippa Funell, Joseph Murphy, William Coleman und Jennifer Brennigan. Nach letzten Meldungen aus Lexington geht es den im Gelände verletzten zwei Pferden heute schon wieder besser.

Nachsatz aus aktuellem Anlass: Während Michael Jung im fernen Kentucky glänzte, hatte er noch Zeit genug, bei der online verlaufenden Marbacher Gestütsauktion den vierjährigen Trakehner Wallach Ginster aus dem Besitz von Dr. Eric Schröter aus Winnenden zu ersteigern, der auch der Züchter ist. Das war der Spitzenpreis der Auktion 2022 mit 25 000 Euro. Aus Marbach heißt es, Michael Jung habe erst kurz vor dem Start zum Geländeritt das junge Pferd ersteigert. Womöglich wird Michael Jung seine Neuerwerbung gleich mit nach Hause nehmen, wenn der von Donnerstag an bei der Vielseitigkeit auf der Schwäbischen Alb antritt.

Mehr Informationen unter www.kentuckythreedayevent.com Die exakte Analyse des Fünf-Sterne-Events in Kentucky gibt’s hier morgen am Vormittag. Gute Nacht allerseits aus Stuttgart!