Die vorolympische Reitsaison verlagert sich zügig in die Hallen: Vergangenes Wochenende noch in Lyon, macht der Wanderzirkus von heute an Station in Verona, kommende Woche geht’s nach Stuttgart und nach Prag – je nachdem. Dazu passen die neuen Weltranglisten, Stand 31. Oktober. Henrik von Eckermann führt weiter bei den Springreitern, Jessica von Bredow-Werndl verteidigt die Spitze in der Dressur und Oliver Townend bleibt an der Spitze der Buschreiter.

Die Namensliste, die momentan wohl am meisten interessiert, kommt meinem Eindruck nach aus Prag. Beim Superturnier in der dortigen „O2-Arena“ geht es – man höre und staune – um die Rekordsumme von mehr als elf Millionen Euro! Keine Fakenews! Die 16 Sieger der Global Champions Tour dieses Jahres dürfen teilnehmen am sogenannten Super Grand Prix, allein dotiert mit 1,25 Millionen Euro.

Es sind: Philipp Weishaupt, Max Kühner, Katrin Eckermann, David Will, Edwina Tops-Alexander, Julien Epaillard, Jessica Springsteen, Sanne Thijssen, Peder Fredricsson, Maikel van der Vleuten, Andreas Schou, Christian Kukuk, Henrik von Eckermann, Christian Ahlmann, Harrie Smolders und Bertram Allen. Beim Teamspringen gibt’s an der Moldau übrigens noch mehr Prämien im siebenstelligen Bereich.

Bleiben wir beim Springsport und der aktuellen Weltrangliste: Henrik von Eckermann weiter deutlich an der Spitze, gefolgt von Ben Maher, Kent Farrington, Martin Fuchs, Steve Guerdat, McLain Ward, Julien Epaillard, Simon Delestre, Max Kühner und Harrie Smolders. Das sind die führenden zehn Reiter. Auf 13 finden wir mit Richard Vogel den besten Deutschen; auf den Plätzen 23 bis 25 liegen Daniel Deusser, Philipp Weishaupt und Christian Kukuk. Hansi Dreher ist 27., David Will 31., Marcus Ehning 39., Jana Wargers 40. und Gerrit Nieberg 47.

Zur Dressur: Jessica von Bredow-Werndl bleibt erwartungsgemäß an der Spitze vor „Littie“ Fry, Nanna Merrald, Charlotte Dujardin, Isabell Werth, Frederic Wandres, Carina Krüth, Carl Hester und Therese Nielshagen. Dorothee Schneider belegt Platz 12, Sönke Rothenberger Platz 15, Isabel Freese ist 18. und Matthias Rath 21. Raphael Netz aus dem Stall Werndl ist 31., Franz Trischenberger 36., Fabienne Müller-Lütkemeier 37. und Bianca Nowag-Aulenbrock 39. Katharine Hammer ist 49. Alles in allem ist es erfreulich, dass – gerade aus dem deutschen Lager – neue Gesichter mit Erfolg nach vorne drängen. In Verona gibt’s übrigens traditionell keine Weltcupdressur, die nächste Station ist die Schleyerhalle in Stuttgart.

Apropos Schleyerhalle. Zum feste Programm seit vielen Jahren zählt dort das Hallen-Derby am Schauabend, 15. November (19 Uhr). Nur wenig verändert zeigt sich zum Saisonschluss der Buschreiter deren aktuelle Weltrangliste: An der Spitze steht weiterhin Oliver Townend, dahinter Rosalind Canter, die neue Europameisterin, dann Martin Boyd, Tom McEwen, Harry Meade, Piggy March, Wills Oakden, Tim Price, Laura Colett und Elisabeth Halliday.

Die deutschen Farben muss man weiter hinten suchen: Christoph Wahler liegt als Bester auf Platz 24, Sandra Auffarth ist 31., Michael Jung 35. und Julia Krajewski 44. Julia und Michael nehmen am kommenden Mittwoch am Indoor-Geländeritt in Stuttgart. Punkte für die nächste Weltrangliste gibt’s dort allerdings nicht. Genau betrachtet, ist dieser schmissige Wettkampf eigentlich „nur“ eine flotte Schaunummer. Nix dagegen zu sagen – es muss ja nicht immer so verkniffen ernst zugehen.