Vier Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele sind die französischen Springreiter bereits motiviert bis unter die Haarspitzen: Vor wenigen Minuten endete der mit 440 000 Euro dotierte „Grand Prix Hermes“ im Grand Palais Ephemere auf dem Marsfeld mit einem Doppelsieg: Julien Anquetin auf Blood Diamond siegte fehlerfrei im Stechen in 34,64 Sekunden. Siegprämie: 132 000 Euro. Chapeau! Platz zwei für Julien Epaillard auf Donatello, fehlerfrei in 34,92 Sekunden. Prämie 80 000 Euro! Nochmal Chapeau!

Santiago Varela, der auch die olympischen Parcours bauen wird, stellte den 49 Startern in der nur 70 auf 30 Meter großen Arena eine knackige Aufgabe. Neun Pferde kamen ins Stechen, drei Aktive verfehlten den Sprung ins Stechen mit jeweils nur einem Zeitfehler. Vier Reiter gaben auf oder zogen zurück. Als 46. mit am Ende des Feldes rangierte leider Philipp Schulze Tophoff auf Carla NRW mit 29 Strafpunkten, davon 13 für Zeitüberschreitung.

Alles in allem hatten unsere deutschen Reiter heute in Paris einen schweren Stand: Einzig Kendra Brinkop aus den belgischen Stephes Stables der Familie Conter konnte glänzen, belegte am Ende mit ihrem Tabasco, einem neunjährigen Hengst aus der Zangersheider Zucht, einen sehr guten Platz vier, Prämie 40 000 Euro. Vor ihr auf Rang drei kam der Kolumbianer Rene Lopez auf Kheros ins Ziel, Prämie 60 000 Euro.

Henrik von Eckermann, mit Iliana ebenfalls im Stechen, musste ein Klötzchen hinnehmen, wurde Siebenter, Prämie 12 000 Euro. Mit einem Abwurf im Umlauf landete Hansi Dreher auf Elysium nur auf Platz 15, Daniel Deusser mit Gangster nur auf Rang 26, Marcus Ehning auf Revere nur auf Platz 33 und Christian Ahlmann auf Mandato (nach drei Abwürfen) nur auf Platz 36.

Nochmal ganz nach vorne zu den siegreichen Franzosen: Beide Juliens bevorzugen Pferde, die nicht beschlagen sind. Sie werden, da bin ich mir ganz sicher, in welcher Formation auch immer vor dem Schloss von Versailles alles daran setzen, ihren Olympiasieg von Rio 2016 vor heimischem Publikum zu wiederholen.

Zwei weitere, wichtige Springen im Rahmen des Saut Hermes seien noch kurz erwähnt: Eines gewann Angelica Augustsson auf Kalinka, Siegprämie 34,815 Euro. Das zweite ging an Bosty Bost auf Ever, Siegprämie 20,460 Euro. Platz zwei für Hansi Dreher auf Jiniki, Prämie 12 400 Euro. So läppert sich übers Wochenende doch so einiges zusammen. Bleibt zu hoffen, dass unser deutsches Trio im August, wenn es bei Olympia nur um die Ehre geht und um nicht einen Cent an Preisgeld, bessere Tage erwischen als an diesem Wochenende.