Das 37. Weltcupfinale der Dressurreiter*innen begann um 12.15 Uhr unserer Zeit. Das vermeintlich so ferne Riad ist uns zeitlich eine Stunde voraus. Auf der Startliste stehen diesmal „nur“ 17 Pferde. Ein Startplatz bleibt ungenutzt. Isabell Werth bestreitet ihr 25. Cupfinale – im letzten Augenblick musste sie ihr Toppferd Quantaz zum Flieger bringen, denn ihr 18-jähriger Emilio war nicht ganz fit. Heute im Grand Prix betrug die Dotierung 50 000 Euro, am Freitag in der Kür geht es um stattliche 350 000 Euro, davon winken 76 500 Euro dem Sieger.

Das Ergebnis dieser Qualifikation vor spärlich besetzten Tribünen: Charlotte Fry, die Doppel-Weltmeisterin von Herning, und ihr 15-jähriger Everdale bekommen 75,3 Prozent, werden von allen sieben Richtern auf Rang eins gesetzt. Platz zwei für Patrick Kittel (73,2 Prozent) der auf Touchdown sein achtes Weltcupfinale bestreitet. Dritter Platz für Nanna Merrald aus Dänemark auf Don Olymbro mit 72,9 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf Isabell Werth auf Quantaz (72,2) und der Debütant Raphael Netz auf Camelot (72,0). Netz zeigte eine starke Runde, Isabell Werth unterliefen zu viele Fehler. Matthias Rath mit Destacado auf Rang sechs (71,1), ebenfalls nach Fehlern.

Die Siegerin bekommt 14 000 Euro, Patrick Kittel 11 000 Euro, Nanna Merrald 8500 Euro, Isabell Werth 6500 Euro und Raphael Netz 4000 Euro. Matthias Rath bekommt 3000 Euro. Die (nicht nur von mir) stark eingeschätzte Thamar Zweistra aus den Niederlanden und ihr Ich Weiss wurden nach der Prüfung eliminiert. Ursache noch unklar.

Beim ersten Blick auf die Liste der Finalisten 2024 fällt mir auf: Von den 17 Pferden stammen immerhin acht aus deutscher Zucht, darunter der 18-jährige Hengst Sir Donnerhall II aus der Oldenburger Zucht, geritten von Morgan Barbancon, die eigentlich aus Spanien stammt, aber seit Jahren für Frankreich startet. Vermutlich wird Morgan versuchen, sich via Riad einen der drei Startplätze für die Grande Nation zu sichern. Heute allerdings kam sie nur auf  Rang 14. Das reicht nicht.

Weiterhin interessant: Von den 17 Finalisten sind acht Debütanten. Darunter Raphael Netz aus dem Stall Werndl in Aubenhausen auf dem 13-jährigen Niederländer Great Escape Camelot. Ebenso die drei US-Reiter Benjamin Ebeling, Kevin Kohmann und Anna Marek. Die Amerikaner sind offensichtlich dabei, ein neues Topteam für die Zukunft aufzubauen. In vier Jahren, nicht zu vergessen, gibt’s olympische Spiele in Los Angeles.

Nochmal sei’s erwähnt: Isabell Werth bestreitet ihr 25. Weltcupfinale. 1992 siegte sie erstmals auf Fabienne, sodann 2007 in Las Vegas auf Warum nicht FRH, 2017 in Omaha auf Weihegold, ebenso 2018 in Paris und 2019 in Göteborg. Übrigens, in den Annalen finden sich auch die zwei Siege von Monica Theodorescu, der Bundestrainerin, auf Ganimedes in den Jahren 1993 (Göteborg) und 1994 (Log Angeles). Die letzten beiden Finals gewann Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer Dalera – 2022 in Leipzig und 2023 in Omaha/Nebraska. Sie verzichtet bekanntlich auf den Start in Riad.

An den Richtertischen rund ums Viereck sitzen beim Cupfinal nicht weniger als sieben(!) Richter, darunter Elke Ebert aus Deutschland. Zu den drei Supervisors, die ihre Kollegen quasi kontrollieren, zählt auch die erfahrene Evi Eisenhardt.

Wer mehr wissen möchte, dem sei dies empfohlen: www.longinestiming.com/Equestrian

Über den Aufgalopp der Springreiter heute Abend um 18.05 unserer Zeit schreibe ich später einen Blogg. Nur soviel vorweg: Statt der möglichen 40 Starter sind es nur 34. In der Dressurkür am Freitag starten nurmehr 16 Pferde.