Jetzt haben wir es quasi schwarz auf weiß: Riesenbeck international, nur einen Steinwurf entfernt von Münster, bleibt in den kommenden Jahren eines der wichtigen internationalen Springturniere in Deutschland. Am Rande der ersten, von ihm ausgerichteten Station auf der Global Champions Tour, sagte Hausherr Ludger Beerbaum heute: „Wir haben mit Jan Tops einen Vertrag geschlossen für drei Turniere, danach auf Optionen für zwei weitere Jahre.“ Also kurz und knapp: Rechnet man die Dressur-EM Anfang September hinzu sowie die vielfältigen anderen Aktivitäten – Riesenbeck wird ein Leuchtturm im europäischen Spitzensport rund um die Pferde.

Dass es an der von Jan Tops kreierten Global Champions Tour auch Kritik gibt, klammert Ludger Beerbaum nicht aus. Häufig angesprochen, auch von mir hier in meinem Blogg, geht es unter anderem um die Vergabe bzw. den Verkauf von Startplätzen über VIP-Tische im VIP-Bereich, aber auch um hohe Preisgelder sowie – ganz aktuell heute am Nachmittag – um die verwirrenden Regeln in der Global Champions League, dem Teamspringen. (Selbst der versierte TV-Kommentator Karsten Sostmeier tat sich schwer, den interessierten TV-Zuschauern des reitsportaffinen WDR die komplizierten Regeln nahezubringen.

Ludger Beerbaum wird im offiziellen Pressedienst so zitiert: „Gott sei Dank haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten Serien wie diese etabliert, die vielen anderen Reitern abseits der westlichen Nationen auch die Chance bieten, auf Fünf-Sterne-Niveau reiten zu können.“

Kurz zum Sport. Der Niederländer Jur Vrieling und Ben Maher, der Olympiasieger von Tokio, hatten nach jeweils zwei Parcours im Teamspringen mit vier verschiedenen Pferden das bessere Ende für sich. Preisgeld einmal mehr diese ominösen 32 188,84 Euro. Platz zwei, heftig umjubelt, für die Lokalmatadore Christian Kukuk und Philipp Weishaupt mit Just be Gentle und Zineday, Preisgeld 26 824,04 Euro. Max Kühner und Daniel Deusser holten sich mit vier Pferden den dritten Rang, dotiert mit 22 532,19 Euro. Insgesamt 16 Teams waren am Start. Übrigens: Nur auf Rang elf, gemeinsam mit David Will und Remzy Al Duhami landete Jessica Springsteen; aus dem Besuch ihres Vaters Bruce Springsteen in Riesenbeck wurde offenbar nichts.

Morgen am Nachmittag gibt’s in Riesenbeck einen Großen Preis im Rahmen der Globaltour, elfte Station, dotiert mit 315 000 Euro. Das ist der wichtigste Wettkampf an diesem Wochenende in Europa. Der WDR überträgt in seinem dritten Programm von 15.15 Uhr an. Noch mehr Infos unter www.longinestiming.com/Equestrian sowie www.riesenbeck-international.de