Die britische Reiterfamilie Whitaker, wohl die größte und erfolgreichste der Welt, setzt beim „98. King George V. Gold Cup“ im südenglischen Hickstead ein neues historisches Zeichen: Robert Whitaker (40) trägt sich mit dem zehnjährigen Vermento erstmals in die Siegerliste ein – nach seinem Vater John und seinem Onkel Michael. Siegprämie 50 325 Euro. Beste deutsche Reiterin war Jörne Sprehe auf Hot Easy auf dem elften Rang (1525 Euro).

Zum Abschluss der „International Royal Horse Show“ sah der 1911 von König Georg V. durch die Stiftung eines Goldpokals begründete Große Preis 44 Pferde auf der Startliste, neun davon im Stechen, zugleich aber gaben 13 Reiter auf. Robert Whitaker, von dem wir wissen, dass sein Reitstil dem seines Vaters John zum Verwechseln ähnelt, schaffte im Stechen die einzige Nullrunde. Forscht man im weltweiten Internet nach ihm, so erfährt man, dass er 2011 ohne Sattel eine 2,12 Meter hohe Mauer überwunden hat, was wohl im Guiness-Buch der Rekorde als Weltrekord geführt wird.

Den letzten britischen Sieg in diesem besonderen Klassiker schaffte übrigens Ben Maher 2013 auf Tripple. Nebenbei bemerkt: Roberts Onkel Michael siegte im Goldcup viermal: 1982, 1989, 1992 und 1994. Sein Vater John siegte 1986, 1990 und 1997. John belegte am heutigen Nachmittag auf Unick de Francport, einem 15-jährigen Franzosen, den 22. Platz nach zwei Abwürfen im Umlauf. Am Freitag hatte der 67-Jährige den Briten zum Gewinn des Nationenpreises verholfen.

Durch einen Abwurf vergab der Brasilianer Pedro Veniss auf Nimrod de Muse Z trotz Bestzeit den möglichen Sieg im Gold Cup, musste sich mit der Prämie von 30 500 Euro trösten. Platz drei für die weithin unbekannte Schwedin Amanda Landeblad auf dem 13-jährigen Niederländer For Killy (22 875 Euro). Rang vier für den Italiener Francesco Turturiello auf Made in Ruytershof (15 250 Euro) vor dem Brasilianer Fabio Leivas auf Ilex (9150 Euro).

Die deutschen Gäste in Hickstead hatten nach ihrem sechsten Platz im Nationenpreis mit dem Ausgang des Goldcups nichts zu tun. Richard Vogel und sein United Touch wurden nach einem Abwurf 15. Marcus Ehning nach zwei Fehlern auf Revere 18. Kendra Brinkop mit In Time wurde nach zwei Abwürfen 23. Gerrit Nieberg startete nicht.

Alles in allem also ein neuer historischer Tag für die britischen Springreiter. Und der Goldcup, ein vergoldeter St. Georg, Schutzpatron der Reiter, strahlte in der Sonne.